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Erst mit 30,3 Jahren zieht ein Spanier aus dem Elternhaus aus

Kanarios stehen noch schlechter da...

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Spanien – Der Rat der spanischen Jugend (CJE) hat einen neuen Bericht zum Emanzipationsalter erstellt, also dem Alter, in dem die jungen Spanier das Haus verlassen. Erstmals seit zwei Jahrzehnten liegt dieses Alter über 30. Im Durchschnitt verlassen die jungen Spanier mit 30,3 Jahren das Elternhaus. Die Daten stammen von Ende 2022. Der Hauptgrund für dieses hohe Alter liegt eindeutig beim Wohnungsmangel in Spanien, so der Bericht. Das durchschnittliche Nettogehalt eines jungen Spaniers lag bei 1.089,93 Euro pro Monat, aber die durchschnittliche Miete liegt bei 912 Euro im Monat.

Dies würde bedeuten, dass junge Menschen in Spanien rund 83,7 % des gesamten Einkommens für Wohnraum aufwenden müssten. Rechnet man nun noch den durchschnittlichen Preis für Strom und Wasser hinzu (141 Euro im Monat), dann kann ein junger Mensch ein Leben gar nicht mehr finanzieren, so der Bericht weiter. Die Gesamtausgaben für ein Dach über dem Kopf würden 96,6 % des Gehaltes beanspruchen.

Der derzeit fast einzige Weg, das Elternhaus zu verlassen, seien Wohngemeinschaften. Etwa ein Drittel der jungen Spanier hat sich dafür entschieden und zahlte im Schnitt 282,19 Euro Miete pro Monat, also 25,9 % des Gehaltes. Ein eigentlich noch immer zu hoch liegender Wert, so Juan Antonio Báez, der Studienleiter.

Der Einstieg in eine Hypothek für den Kauf einer Wohnung sei ebenfalls schwer zu erreichen, denn 3,8 Jahre müsste ein junger Mensch das gesamte Gehalt ansparen, um die Selbstbeteiligung aufwenden zu können. Zudem wäre die monatliche Rate mit durchschnittlichen 661 Euro ebenfalls sehr hoch, da dies fast 61 % des Gehaltes beanspruchen würde.

Jeder fünfte junge Spanier unter 30 befand sich am Jahresende 2022 in Armut oder war davon bedroht. Auch ein Studium ist kein Garant für einen Auszug aus dem Elternhaus, lediglich 22,9 % der Studenten hat den Absprung geschafft.

Das CJE fordert daher „wirkliche kurz- mittel- und langfristige Maßnahmen“. Darunter auch eine „Regulierung für Mietpreise auch bei WG-Zimmern“.

Kanarios stehen noch schlechter da

Bei den jungen Kanarios sieht es noch schlechter raus, diese müssten 99,4 % des Gehaltes aufwenden, u eine Mietwohnung bezahlen zu können. Auch das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen zu sein, ist auf den Kanarischen Inseln so hoch wie sonst nirgends im Land, wenn man die Enklaven Ceuta und Melilla mal außen vor lässt.

Bei den Hypotheken müsste ein Kanario unter 30 etwa 65 % seines Gehaltes einplanen, also auch mehr als im Rest des Landes. Etwa 70 % der Menschen zwischen 30 und 34 Jahren schaffen dann erst den Absprung aus dem Elternhaus.

Als Fazit der Studie wurde gesagt, dass „Steigende Miet- und Immobilienpreise es einem jungen Menschen unmöglich machen, sich zu emanzipieren, ohne sich zu verschulden“. – TF

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