Santa Lucia de Tirajana – Der oberste kanarische Gerichtshof hat ein Urteil der ersten Strafkammer des Gerichtes in Las Palmas bestätigt. Dieses hatte einen 36-jährigen Mann zu 10 Jahren Haftstrafe und 6.000 Euro Entschädigungszahlung verurteilt, weil dieser einvernehmlichen Sex mit einem Teenager in der Toilette des CC Atlantico in Vecindario hatte. Wie beim obersten Gerichtshof herauskam, war der Mann zum Zeitpunkt der sexuellen Handlungen im März 2019 bereits HIV-positiv und damit Überträger des HI-Virus. Der Angeklagte ging gegen das erste Urteil in Revision, verlor diese nun aber endgültig.
Zudem bestätigte der oberste Gerichtshof das 14-jährige Kommunikationsverbot mit dem Jugendlichen und weitere 10 Jahre Haft auf Bewährung sowie die 6.000 Euro Entschädigungszahlung.
Der Verurteilte versuchte vor dem obersten Gerichtshof das Urteil aufheben zu lassen, weil das „Opfer“ in der Toilette des CC Atlantico klar signalisiert hatte, er wolle Sex. Die sexuellen Handlungen wurden vom „Täter“ umgehend eingestellt, als der Teenager dies verlangte. Da keinerlei Ausweise gezeigt wurden, wusste der „Täter“ nichts von dem Alter der Person und aufgrund des Aussehens konnte man nicht darauf schließen, wie alt der Teenager wirklich war. Diese Argumente lehnte das Gericht jedoch ab und begründete, dass „sein Aussehen und seine körperliche Entwicklung, die Kleidung oder sein kindliches Aussehen keinen Raum gelassen haben für Zweifel am Alter“, man hätte „einschätzen können, dass es ein Minderjähriger war“.
Eine Übertragung des HI-Virus an den Teenager fand glücklicherweise wohl nicht statt, da der sexuelle Akt wohl viel zu kurz war. Trotzdem bestand ein bewusstes Risiko und auch dies hat das Gericht bei dem Urteil berücksichtigt. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Teenager wurde sexuell missbraucht – 10 Jahre Haft, vom 03.12.2021
Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abonnieren.