Kanarische Inseln – Nachdem das Portal für reale Mietpreise auf dem Mietmarkt online gegangen war, steht fest, auf den Kanaren gibt es 13 Gemeinden, die theoretisch als „belastete Gebiete“ gelten. Darunter auch alle Gemeinden, die dem Tourismus angehören und beide großen Hauptstädte der Kanaren, Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Teneriffa. Sollte die Regierung das Gesetz nutzen, wären diverse Regelungen vorgesehen.
Damit das Gesetz genutzt werden kann, müssen zwei von drei Faktoren eintreten. Faktor ein ist die monatliche Belastung der Mieter; diese sollte nicht höher als 30 % der Einkünfte sein, was in den Gebieten der Kanaren bei Weitem überschritten ist. Ein weiterer Faktor ist der Preisanstieg der letzten 5 Jahre; wenn dieser mindestens 3 % über dem Landesschnitt liegt, kann das Gesetz greifen; auch das trifft auf den Kanarischen Inseln eindeutig zu.
Damit das Gesetz greift, muss jedoch die Regierung der autonomen Region einen Antrag beim spanischen Wohnungsbauministerium stellen; erst dann können beispielsweise Mietpreise gedeckelt werden. Pläne dafür gibt es auf der Seite der kanarischen Regierung bisher jedoch nicht. Auch keine Gemeinde der Kanaren hat dies bisher bei der Regierung beantragt. Allerdings ist es nicht auszuschließen, dass dies in den kommenden Monaten noch passieren könnte. Der Druck auf die Politik wird durch die Bevölkerung sicherlich steigen.
Die Regierung der Kanaren gab inoffiziell gegenüber der Tageszeitung Canarias7 lediglich an, dass „wenn der aktuelle Trend auf dem Immobilienmarkt der Kanaren anhält, mit einer absoluten Kluft zwischen Kaufkraft und Preis, dann könnte es sein, dass die Regierung diesbezüglich Maßnahmen ergreifen müsste. Der Mangel an Mietwohnungen ist brutal.“
Immobiliensektor strikt gegen die Maßnahmen im Mietmarkt
Eine Branche hat sich schon klar gegen diese Maßnahmen geäußert, die Immobilienbranche. Man geht von einem sofortigen Verlust von Wohnraum durch Vermietung aus, wenn das Gesetz genutzt werden würde.
Immobilienportale, Verbände oder Mietverwaltungsgesellschaften lehnten gestern den Referenzpreisindex zur Kontrolle der Mieten in Krisengebieten ab. Man glaubt, dass dies den Eintritt neuer Wohnungen zur Vermietung stoppen wird und das Angebot sogar weniger werden wird, da dies einen Abwärtsdruck auf Immobilienbesitzer auslösen würde.
Die Federación de Asociaciones Inmobiliaria (FAI) versichert, dass ein Mietpreisindex, der eine Obergrenze der Mieten erzwingt, bei den Eigentümern noch mehr Angst hervorrufen wird, was die Flucht von Hauptwohnsitzvermietern aus dem Markt verschärfen und das Angebot weiter verringern wird. Es könnte stattdessen eine Schwemme von Kaufimmobilien geben, von allen Eigentümern, die kein Risiko mehr eingehen wollen und die Immobilien abstoßen wollen. Dies würde letztendlich auf dem Kaufmarkt auch zu einem Preiseinbruch führen.
Frage: Wären sinkende Preise nicht grundlegend, mal eine willkommene Abwechslung zur „Normalität“? – TF
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