Maspalomas – Die Betreiber der Festwagen für die Karnevalsparade in Maspalomas bezeichnen die Entscheidung des Rathauses von San Bartolomé de Tirajana, nur 100 Festwagen zuzulassen, als „Weggeworfene Chance mit großen wirtschaftlichen Verlusten und was noch schlimmer ist mit einem Imageschaden“. In der Tageszeitung Canarias7 schildern zwei der Betroffenen ihre Sichtweise und machen dem Unmut Platz. Beide wollen die Identität nicht nennen, aber beide verlieren zusammen rund 750 Kunden.
Obwohl vieles nur auf Schätzungen basiert, so gehen die Festwagenbetreiber davon aus, dass insgesamt 2.500 Kunden von dieser Entscheidung des Rathauses betroffen sind. Dies basiert auf einer durchschnittlichen Kapazität von 130 Ticketkäufern pro Festwagen bei einem Wegfall von etwa 20 Wagen. Pro Ticket werden rund 80 bis 90 Euro berechnet, Geld, das in vielen Fällen schon lange an die Festwagenbetreiber gezahlt wurde, was nun erstattet werden muss.
„Es gibt Kunden, die aus dem Ausland kommen und ihre Flugtickets bereits bezahlt haben, und dann gibt es andere, die auch noch Hotels und Ferienwohnungen gebucht haben“, warnt einer der Betreiber, der den entstandenen wirtschaftlichen Schaden und den Imageschaden an der Marke anprangert. „Seit elf Jahren fahre ich mit Festwagen zum Karneval, und so etwas ist mir noch nie passiert.“ Er sieht das Hauptproblem in der „Nachlässigkeit“ seitens der Stadtverwaltung, die den Karneval organisiert. „Die Voraussetzungen für die Teilnahme wurden am selben Tag bekannt gegeben, an dem die Anmeldefrist eröffnet wurde, und das ist bei anderen Veranstaltungen wie den Galas nicht der Fall“, betont er.
Er erklärte weiter, dass der normale Weg sei, dass zuerst die Voraussetzungen veröffentlicht werden, damit die Betreiber wissen, was diese erfüllen müssen, um die Dokumentation vorzubereiten. So hat man die Zeit, um alle für den Anmeldestart vorzubereiten. „Hier hat man nicht die üblich angemessene Zeitspanne eingeräumt“, aber das Kontingent war schon am selben Tag ausgeschöpft. Dies könnte dazu verleiten zu glauben, dass manche Wagenbetreiber bevorzugt behandelt werden könnten. Was dieser Betreiber so nicht sagen wollte.
Die Kosten für die Teilnahme an der Karnevalsparade sind hoch
Der andere Betreiber fährt nicht selbst auf der Parade mit, sondern vermietet seine Festwagen (2 Stück an der Zahl) an andere Unternehmen, die schon für die Bestückung der Wagen eingekauft haben. Diese bleiben nur auf den Lebensmitteln und Getränken sitzen. Er versicherte aber, dass der Unterhalt der Wagen das gesamte Jahr aufgebracht werden muss. „Die Fahrzeuge müssen gewartet werden und strenge Sicherheitskontrollen durchlaufen, was mit Kosten verbunden ist“.
In etwa 3.000 Euro kostet es, einen Paradewagen für den Karneval fit zu machen; die Kosten setzen sich aus diversen Umständen zusammen. Die Leihgebühr für einen Zugwagen mit zugelassenem Fahrer alleine kostet rund 500 € plus Lohn. DJs und vier bis fünf Mitarbeiter für die Absicherung der Reifen, damit keine Besucher an die Reifen herankommen. In Deutschland nennt man diese Personen oft auch „Wagenengel“. Zudem ist in Maspalomas ein Sicherheitsmitarbeiter einzustellen, der für die Sicherheit auf dem Festwagen zuständig ist. Sollte mal ein Rad defekt sein oder nicht den Vorgaben entsprechen, kostet der Wechsel eines Rades alleine schon 500 Euro.
Die beiden wollen aber nicht aufgeben und um ein Treffen mit dem Bürgermeister gebeten. Sie fühlen sich nicht fair behandelt. „Sie dürfen nicht vergessen, dass wir, die Wagenbetreiber, die größte festliche Veranstaltung der Kanarischen Inseln veranstalten. Es gibt keine Veranstaltung, die so viele Menschen zusammenbringt“. – TF
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