Spanien – Das spanische Ministerium für Wohnraum und Stadtentwicklung (MIVAU) hat am gestrigen Dienstag ein neues Instrument für die Bevölkerung vorgestellt, welches es den Menschen ermöglicht, den Anstieg der Mietpreise im ganzen Land selbst zu prüfen. Au diese Weise wird es möglich, die Mietpreisspanne einer Wohnung genau zu ermitteln. Dieser Referenzpreisindex soll als Orientierungshilfe beim Abschluss neuer Mietverträge genutzt werden.
Allerdings werden diese „belasteten Gebiete“ auf den Kanarischen Inseln derzeit weder erfasst noch ermittelt, auch sind keine Mietpreisobergrenzen festgelegt. Lediglich zwei Gemeinden, Las Palmas de Gran Canaria und La Orotava, haben ihre Absicht geäußert, die belasteten Gebiete festzulegen, obwohl der Antrag bisher nicht bei der Regierung der Kanaren eingegangen ist.
Trotzdem können Bürger nun selbst überprüfen, wie hoch der Mietpreis für die Wohnung sein sollte, in der man wohnt oder künftig wohnen will. Zudem ist eine Prüfung möglich, die ausweist, ob man in einem belasteten Gebiet lebt. Dies kann man einfach durch die Eingabe der genauen Adresse oder die Referenznummer des Katasters in Erfahrung bringen. Dazu einfach auf diesem Portal die Daten eingeben und die Prüfung starten. Auf den Kanaren ist dies teilweise nicht möglich, da noch nicht ausreichende Daten vorhanden sind. Bei einem Test in Las Palmas konnten wir aber erfolgreiche Abfragen tätigen.
Wichtig ist, dass man bei Wohnungen auch die genauen Eckdaten angeben muss, sprich Größe, Stockwerk und Energiezertifikat. Danach wirft das System einen möglichen Mietpreis aus.
Das Ministerium hat sein Hauptaugenmerk darauf gelegt, das System zu homogenisieren, sodass es das gesamte spanische Territorium abdeckt. Trotzdem werden die Eigenheiten der einzelnen Gebiete im Land berücksichtigt. Dazu der Staatssekretär für Wohnungsbau, David Lucas: „Wenn sich die autonomen Gemeinschaften darüber im Klaren sind, dass die Preise steigen, und nichts unternehmen, müssen sie ihren Bürgern Erklärungen abgeben, da dies eine Haltung und ein Verhalten sein wird, das sich nachteilig auf die Lebensqualität der Bürger auswirkt.“
Laut dem Gesetz für das Recht auf Wohnraum vom 24. Mai 2023 ist bei den angegebenen Preisspannen der oberste Wert als maximaler Mietpreis festgelegt, sofern ein Gebiet als „Belastet“ eingestuft wird. Auf den Kanaren ist dies bisher nicht der Fall, da keine Anträge dafür eingegangen sind. Dieser maximale Mietpreis gilt immer dann, wenn ein neuer Mietvertrag abgeschlossen wird oder wenn die Wohnung seit 5 Jahren nicht vermietet wurde. Für alle anderen Gebiete gilt dieser Mietpreisdeckel nicht und daher ist jeder neue Mietvertrag frei auszuhandeln, wobei das Tool für Bürger einen Anhaltspunkt geben kann.
Wie werden die Mietpreise ermittelt?
Die Werte zu den Mietpreisen werden durch eine Berechnung anhand der Steuerdaten ermittelt, die bei den Finanzämtern für die entsprechenden Wohngebiete vorliegen. Hinzu kommen offengelegte Mietverträge und einige Korrekturen, die anhand eines Algorithmus ausgerechnet werden. Die Korrekturen wurden durch eine Fachgruppe ermittelt und festgelegt.
In dieser Fachgruppe sitzen Vertreter aus den verschiedensten Bereichern der Wirtschaft, der Politik und des Finanzsektors. Damit sind alle Interessenvertretungen vorhanden, die für Mietverträge von Relevanz sein könnten. – TF
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