San Bartolomé – Die Flüchtlinge, die am vergangenen Mittwoch am Strand von Playa del Inglés angekommen sind sorgen weiter für Schlagzeilen, nicht nur auf Gran Canaria. Der „Abtransport“ auf einem Lastwagen der Strandreinigung sorgte für harsche Kritik aus den Medien, vor allem die Tageszeitung „El País“ hatte sehr schlecht über die Behandlung der Flüchtlinge berichtet.
Der Inselpräsident José Miguel Bravo de Laguna (PP) stellt sich nun dagegen und sagte, dass die Behandlung der Flüchtlinge auf Gran Canaria immer wesentlich besser ist, als z.B. in den Enklaven Ceuta und Melilla. Er beklagte sich auch darüber, dass z.B. das Bild der US-Basketballmannschaft nicht auf die Titelseite gekommen ist, als diese den gleichen Strandabschnitt besucht haben. Er sieht darin eine „Ungleichbehandlung“ der Insel.
Unterdessen wurde das Gerichtliche Verfahren zur Abschiebung der Flüchtlinge eingeleitet. Wie mittlerweile bekannt ist, haben diese bis zu 1.000 Euro gezahlt um in der „Nussschale“ eine lebensgefährliche 5-Tages-Reise über den Atlantik zu machen.
Die Ebola-Anzeichen (Fieber und Übelkeit) sind wohl auf die starken Temperaturschwankungen während der Überfahrt zurückzuführen. Dies war auch der Grund warum die Flüchtlinge etwa 7 Stunden am Strand festgehalten worden sind, bevor der umstrittene Abtransport stattfand.
Zwei der Flüchtlinge befinden sich derzeit noch nicht in dem Verfahren zur Abschiebung, da diese Knochenbrüche erlitten haben, die zunächst im Krankenhaus ausheilen sollen. Alle anderen werden wohl so schnell wie möglich in ihre Heimatländer zurückgebracht. Alle dieser Flüchtlinge stammen entweder aus Guinea-Bissau, Gambia oder Guinea (ehemals Französisch-Guinea). – TF
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