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Private Ferienunterkünfte auf den Kanaren verteidigen sich auf der ITB in Berlin

Kanarische Inseln – Die ITB in Berlin öffnet heute erstmal ihre Tore und die Diskussion auf den Kanaren zum Thema Ferienwohnung wird von Vertretern dieser Art Unterkünfte derzeit massiv verteidigt. Man argumentiert, dass schon seit dem Jahr 1982 im Tourismusgesetz Ferienhäuser & Wohnungen definiert wurden, als Unterkunft, die vom Eigentümer oder Dritten direkt oder indirekt und immer wechselnd für einen bestimmten Aufenthalt vermietet werden.

Man habe jedoch beobachtet, dass in der vergangenen Zeit immer öfters Eigentürmer mit Sanktionen von 18.000 bis 60.000 Euro belegt wurden, weil weder das Beschwerdebuch noch das Inspektionsbuch vorhanden sei. Auch der Mangel an Lizenzen führte öfters zu Geldstrafen, diese sind in der Regel unbezahlbar für die Eigentümer, deren einzige Einnahmequelle oft diese Ferienunterkünfte sind.

Man führt an, dass es auf den Kanaren ca. 53.000 Ferienwohnungen & Häuser gibt und diese eine ganz besondere Art an Touristen anzieht. Genau diese, die nicht in eintönigen Hotelanlagen ihren Urlaub verbringen möchten, sonder sehr individuell einen völlig freien Urlaub suchen.

Eine Statistik aus dem Jahr 2012 belegt, das gut 1,1 Millionen Touristen in diesem Segment die Inseln besucht haben, was 8% aller Touristen ausmacht, zudem wurden 2 Milliarden Euro umgesetzt, direkt und indirekt, genau so verhält es sich auch mit den Arbeitsplätzen. Direkt sind durch diese Unterkünfte 30.321 Menschen in Arbeit und indirekt sind 436.000 Menschen auch für diese Touristen beschäftigt. Der indirekte Bereich sind Supermärkte und Restaurants, die von diesen Touristen leben, denn gerade in der aktuellen Zeit stellen mehr und mehr Hotelanlagen auf all inklusive um, was alle umliegenden Wirtschaftszweige schädigt.

Eine neue Plattform zur Beschäftigungslage der Inseln möchte genau aus diesem Grund verhindern, dass es künftig weitere Schritte gegen diese Art von Unterkünften gibt, die Eigentümer sind durchaus bereit alle notwendigen und rechtlichen Maßnahmen zu ergreifen, die erforderlich sind, um den Gesetzten zu entsprechen, aber hier muss auch die Politik entsprechend handeln und die Gesetze anpassen. Am 15. März wird es auf Teneriffa dazu einen Protesttag geben, bei dem Unterschriften und Unterstützer für private Ferienunterkünfte gesucht werden. Die aktuelle Rechtslage würde man eher als Grauzone bezeichnen und das ist sowohl für Kontrolleure als auch Eigentürmer schwer zu Händeln.

Unsere Meinung:
Sicherlich sind private Ferienunterkünfte ein wichtiger Faktor auf den Inseln, daher kann man nur begrüßen, wenn die Politik diese entsprechend genau definiert und entsprechende Vorschriften dafür erstellt. Gleichzeitig kann man auch die Hotelvertreter verstehen, die durch diese Unterkünfte einen Konkurrenten haben, den man nicht schlagen kann. Diese Diskussion ist sicherlich noch lange nicht abgeschlossen. Egal, für was man eigentlich ist, das Ziel sollte sein, den Tourismus auf den Kanaren zu ermöglichen, nicht zu verhindern. Wenn dies mit mehr Regeln für Ferienunterkünfte aus privater Vermietung verbunden ist, ist das nur fair gegenüber den Hotelanlagen und die Eigentürmer müssten sich dem beugen. Wer dies dann nicht kann, hat einen Fehler in der Kalkulation bei der Vermietung der Unterkunft gemacht, auch das ist ein Geschäft, und jedes Geschäft muss korrekt kalkuliert sein, sonst funktioniert es nicht. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
300 illegale Wohneinheiten in der touristischen Vermietung, Schaden rund 28 Millionen Euro, vom 03.03.2014
Zahl der Übernachtungen in Ferienwohnungen um 1,2% gestiegen, vom 31.01.2014
3 Millionen Euro Steuerverlust durch private Ferienvermieter, vom 28.10.2013

Weitere Links zum Thema:
Ferienwohnungen und Häuser auf den Kanaren
Hotel Preisvergleich Gran Canaria

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