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Telefongesellschaften betrügen wo es geht – Ein paar Tipps

Kanarische Inseln – Eine nicht repräsentative Umfrage unter 50 Verbrauchern zeigt auf, dass die Telefongesellschaften auf den Kanarischen Inseln bei jedem der Befragten schon mal Fehler gemacht hat oder auch Gesetze gebrochen hat. Unter den Gesellschaften auf den Kanarischen Inseln scheint es normal zu sein, die Verbraucher zu betrügen. So ist es auch kein Wunder, dass die Verbraucherschützer im Jahr 2013 eben diese Gesellschaften an zweiter Stelle stehen haben, was die Zahl der Beschwerden betrifft. Lediglich der Bankensektor hat mehr Beschwerden an den Tag gelegt.

Die Gründe für die Beschwerden sind so vielfältig wie die Gesellschaften selbst, angefangen von fehlenden Rechnungen, über illegale Gebühren, schlechtere Internetverbindung als vertraglich vereinbart bis hin zur Datenweitergabe an dritte Unternehmen. Letzteres stellt nach dem spanischen Gesetz eine Straftat da.

Besonders die Weitergabe der Kundendaten wird sehr kritisch beäugt, denn diese ist in jedem Fall nur gestattet auf behördliche Anweisung oder, wenn der Kunde selbst dieser Weitergabe zustimmt. Oft steht dieser Punkt irgendwo im Vertragswerk der Gesellschaften, dieser kann aber auch gestrichen werden, wenn man darauf besteht. Man sollte sich dies genau ansehen, sollte man Zweifel haben hilft ein Gang zum Anwalt. Ob die Daten weitergegeben werden, kann man auch einfach prüfen, indem man bei Google einfach seine Handynummer oder Festnetznummer eintippt, man wird überrascht sein, wo man überall zu finden ist, in einigen Fällen dann sogar mit Adresse und Kartenlokalisierung.

Ein weiterer Fall, der derzeit stark in der Kritik steht, ist die „kostenpflichtige“ Günstigrufnummer 902, die zum Ortstarif abgerechnet wird. Jedoch wird diese Nummer, auch wenn man eine Flatrate hat, minütlich abgerechnet. Viele Servicehotline der größeren Firmen besitzen solch eine Nummer und kassieren damit Millionenbeträge jedes Jahr zusätzlich von den Kunden, denn 7 Cent pro Minute bekommen die Firmen gutgeschrieben, da wundert es auch kaum, das man in der Warteschlange schon mal 10 Minuten hängt, bevor man einen Mitarbeiter an der Strippe hat. Glücklicherweise gibt es dafür Dienste, die einem die normale Festnetznummer anzeigen, unter Numerosgratuitos findet man nahezu alle Servicelines aufgeschlüsselt zu einem passenden Festnetzanschluss, wenn man nun eine Flatrate hat, ist der Anruf kostenlos! Also nutzen, um den Firmen ein Schnippchen zu schlagen.

Aber kommen wir noch mal auf die Datenweitergabe zurück. Schockierend ist vor allem, dass Movistar, Vodafone und Orange im Jahr 2012 eine Strafe von 15,3 Millionen Euro zahlen, mussten aber diese Geschäftspraxis auch im Jahr 2013 weitergeführt haben. Demnach kann man davon ausgehen, dass die Datenweitergabe ein wesentlich lukratives Geschäft ist und man kann nur dazu raten, einmal zu überprüfen, ob und wie die persönlichen Daten vom eigenen Anbieter weitergegeben werden.

Unterdessen hat es sich eine Anwaltskanzlei auf den Kanaren zum Ziel gemacht, hier anzusetzen. Für gerademal 20 bis 50 Euro hilft die Kanzlei www.legalaria.com den Betroffenen weiter, auch bei der Löschung der Daten, sofern dies möglich ist. Wenn man also starke Zweifel an seinem Anbieter haben sollte, egal ob Movistar, ONO, Orange, Jazztel oder Vodafone, dann sollte man lieber einen Fachmann kontaktieren. – TF

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