Teneriffa – Nach ein wenig Beratung und Analyse sind sich die Experten nun einig, die seismische Aktivität auf Teneriffa ist vulkanischen Ursprungs. Insgesamt wurden bis zu 400 Erdstöße registriert, alle aber so gering, das diese von Menschen nicht wahrgenommen wurden. Allerdings „sind wir weit von einer vulkanischen Reaktivierung entfernt“, betonte José María Blanco der Direktor des nationalen geologischen Institutes auf den Kanarischen Inseln.
Das Ministerium für Umwelt und Sicherheit bestätigte dass es sich um eine „Anomalie“ handelt, die aber beim Leben auf Inseln mit vulkanischem Ursprung als „normal“ gelten. Das seismische Überwachungsnetz arbeitet 24 Stunden am Tag und überwacht die Kanaren ganz genau. Das Ministerium erklärte „es gibt keine Gefahr für die Sicherheit von Personen“.
Da die Menge an Erdstößen so hoch war kann man keine detaillierte Karte erstellen, das vulkanische Institut sagte, die Daten seien dadurch zu „verschmiert“. Die 96 Erdstöße die schon bekannt waren waren etwas stärker so dass diese kartografiert werden konnten. Zudem bestätigte man, dass dieses Ereignis noch vor ein paar Jahren gar nicht registriert worden wäre, weil die Technik noch nicht so feinfühlig war. Dadurch müssen „wir uns daran gewöhnen“ das solche Ereignisse öfters bekannt werden.
In der britischen Presse gab es bereits einen Reißerischen Artikel, dass der Teide kurz vor einer Explosion stehen würde und das die Menschen in Gefahr wären. Davon sind wir weit entfernt. Auch wenn die seismische Aktivität nun auf vulkanischen Ursprung zurückgeführt werden kann, denn andere Anzeichen eines möglichen Ausbruchs gibt es bisher nicht. In diesem Zusammenhang erklärte das vulkanische Institut auch, dass alle Inseln der Kanaren immer wieder reaktiviert werden könnten, aber eine Reaktivierung ist eben noch kein Ausbruch. Der letzte Vulkanausbruch auf Land fand am 21. Oktiber 1971 auf La Palma statt als der Teneguía ausbrach. Einen Tag vor dem Vulkanausbruch wurde die Insel von einem starken Erdbeben erschüttert. Aus Eruptionsspalten des Vulkans (bis zu 300 Metern Länge) trat Lava aus und floss zum Meer ab, wodurch rund 29 Hektar neues Land entstand. Durch CO2-Gase, die sich in Geländesenken ansammelten, kamen zwei Menschen ums Leben.
Auf Teneriffa gab es den letzten Ausbruch durch den Chinyero im Jahre 1909. Im Jahr 2002 gab es letztmals eine ähnliche Situation (Artikel in der Sueddeutschen zum Thema) auf Teneriffa die zu einem Chaos führte, letztendlich passierte aber rein gar nichts, seither hat sich die Technik und auch die Wissenschaft deutlich verbessert.
Die stark touristisch geprägten Inseln (Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote) gelten immerhin noch als schlafend und die vulkanische Aktivität hat auf den Inseln in den letzten Jahrhunderten stetig abgenommen, da man sich von den Spots entfernt.
Ein Grund für eine Panik gibt es also nicht und man sollte nicht gleich jede Schlagzeile die einen Vulkanausbruch auf Teneriffa suggeriert für wahre Münze nehmen. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Seismische Aktivität auf Teneriffa – Tektonisch oder Vulkanisch?, vom 04.10.2016