Spanien – Der neue Residentenrabatt in Höhe von 75% auf Flugtickets hat auf den Balearen tatsächlich zu einem Anstieg der Flugpreise geführt. Letztendlich sind die Flugtickets zwischen den Balearen und der iberischen Halbinsel um 28% teurer geworden, dies variiert von Insel zu Insel teils erheblich, so stiegt der Flugpreis von Menorca aus um 11% von Ibiza aus um 15% und von Mallorca aus um 34%. Die Daten gehen aus einer Studie der Wirtschaftsvereinigung der Reisebüros der Balearen (Aviba) hervor, die Vereinigung wurde von der Regierung der Balearen damit beauftragt dies zu analysieren.
Die neue Studie wird als Beleg verwendet und an das spanische Kartellamt (CNMC) übermittelt, die bisher keinerlei Beschwerden mit entsprechenden Belegen erhalten hatten. Nur bei solchen Beschwerden könne die Behörde ein Verfahren einleiten und auch nur dann, wenn der Verdacht aus den Daten hervorgeht, das es hier Preisabsprachen gegeben habe.
Laut Präsident des Aviba, Antonio Abrines, stützen sich die Daten der Studie aus 4.500 Ticketverkäufen die zwischen August und Oktober 2018 erfolgten, als Vergleich wurden dann die Ticketverkäufe des gleichen Zeitraums 2017, als es den Rabatt noch nicht gab, herangezogen. Aus allem wurde ein Durchschnittspreis gebildet und daher stammen die 28% Preisanstieg.
„Trotzdem ist der Preis für die Anwohner gesunken, denn letztendlich zahlen sie nun 36% weniger, dies müsste aber nach dem neuen Rabatt auf 50% weniger stehen, ein 100 Euro Flug sollte anstelle 50 Euro, für Residenten, nun 25 Euro kosten, das tut er aber nicht“, so Abrines.
Zwischen den Balearen und dem spanischen Festland operieren fünf Fluggesellschaften Iberia, AirEuropa, Ryanair, Norwegian und Vueling. Besonders die Low-Cost Gesellschaften stehen im Fokus von Aviba. So haben Vueling mit 38% den höchsten Preisanstieg zu verantworten, am wenigsten gestiegen ist der Ticketpreis bei Iberia, hier gab es nur einen Anstieg von 9%.
Antonio Abrines würde es gut finden, wenn es eine Deckelung der Flugpreise pro Strecke geben würde und nannte als Beispiel die Verbindung Mallorca nach Bilbao mit 110 Euro pro Ticket. Für Residenten wäre das Ticket also etwas mehr als 25 Euro im Maximalfall kosten für andere Urlauber dann eben der Normalpreis, eine solche Deckelung würde die Missbräuche eindämmen aber den freien Markt nicht beeinflussen.
Aufgrund dieser Ereignisse hat die Regierung der Kanarischen Inseln das Entwicklungsministerium, welches diese Rabatte überwacht und gesetzlich vorbereitet, gebeten ein Treffen mit den Kanaren, den Balearen, Ceuta und Melilla abzuhalten um eine komplette und gemeinsame Analyse durchzuführen. Der Verkehrsminister von Spanien, Pablo Rodríguez betonte, dass seinem Ministerium keine Daten vorliegen, die ein solches Verhalten der Fluggesellschaften belegen würde.
Es wurden auch mal wieder Flugpreise für Nicht-Residenten verglichen und für Menschen aus Madrid wäre es fast billiger Weihnachten und den Jahreswechsel in New York zu verbringen, anstelle auf Gran Canaria. Der Preis für Hin- und Rückflug zwischen Madrid am 21. Dezember und 7. Januar würde aktuell 451 Euro kosten, pro Person. Wenn man nach New York an den gleichen Tagen fliegen würde, dann zahlt man aber auch „nur“ 463 Euro. – TF