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Spanien verliert Touristen aus Deutschland und Großbritannien – Experten wollen Qualität statt Quantität

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Spanien – Das Jahr 2017 markierte für Spanien das beste in der Geschichte des Tourismus überhaupt. Es wurden fast 82 Millionen Touristen in Spanien registriert, davon waren fast 42 Millionen Gäste aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich, also mehr als die Hälfte aller Gäste. Allerdings ist in diesem Jahr der Trend nach Oben weitestgehend verpufft. Insgesamt gab es aus den drei Quellenländern einen Rückgang von 2,2% bei der Zahl der Gäste und sogar einen Rückgang von 3,1% bei der Zahl der Übernachtungen dieser Gäste. Die Regierung befürchtet daher eine Stagnation oder gar einen Rückgang des Tourismussektors in diesem Jahr.

Tourespaña hat einen Perspektivbericht für das laufende Jahr herausgegeben, dieser geht für das dritte Quartal von einem „moderaten Wachstum oder einer Stagnation“ bei der Ankunft der Touristen aus, das dritte Quartal ist das wichtigste für Spanien überhaupt. Der Bericht geht aber noch weiter, bei den Gesamtausgaben der Touristen rechnet Tourespaña mit „moderatem Wachstum“, bei der Zahl der Übernachtungen gehen die Experten von „Rückgang oder Stagnation“ aus. Welches der drei Dinge am Ende überwiegen wird, hängt stark vom Verhalten der Märkte ab, so die Experten. Gleichzeitig weisen diese Experten aber auch darauf hin, dass die Prognosen gerade für die drei wichtigsten Märkte, also Großbritannien, Deutschland und Frankreich nicht so gut aussehen.

Man geht derzeit davon aus, das bei den Deutschen die Zahl der Überachtungen um 5,1% sinken wird, nur m dritten Quartal. Dafür soll es wohl einen Anstieg bei der Zahl der Gäste geben, etwa +3% sollen es werden. Auch die Ausgaben der Gäste aus Deutschland sollen um 2,4% steigen, also etwas zwielichtige Zahlen. Bei den Briten rechnen die Experten auch mit einem Rückgang von 4,2% bei den Ankünften im dritten Quartal, dafür mit Mehrausgaben von 5,3% und 1,9% mehr Übernachtungen. Bei den Franzosen sind alle drei Werte im Plusbereich, mehr Touristen (+4,7%), mehr Ausgaben (+8,1%) und mehr Übernachtungen (+5%).

Wenn man alle Zahlen von allen Touristen weltweit zusammenrechnet, gehen die Experten von einem Anstiegen in allen drei Bereichen aus. Also ein Plus von 2,4% bei der Zahl der Touristen, ein Plus von 5,3% bei den Ausgaben und ein Plus von 1,1% bei der Zahl der Übernachtungen.

Allerdings scheinen die Experten etwas zu optimistisch, denn laut spanischem Statistikinstitut waren im vergangenen Monat die Zahlen etwas anders. Tourespaña ging von 29,4 Millionen Übernachtungen für Juli aus, es waren laut INE aber nur 28,5 Millionen Übernachtungen, also 2,2% weniger. Besonders bei den Deutschen gab es einen erheblichen Einbruch, nämlich 11,4%!

Der Vize-Präsident der Tourismuslobby Exceltur fand auch schnell einen Grund dafür, besonders die Gäste aus Großbritannien und Deutschland sind in das Billigland Türkei abgewandert, der Zusammenbruch der Lira hat diesen Trend auch noch verstärkt so der Vize-Präsident. Allerdings will der nicht den Kopf in den Sand stecken und man solle „nicht nervös werden“. Preissenkungen, um gegen die Billigurlaubspakete in der Türkei ankommen zu können, würden keinen Erfolg bringen.

Er sagte, „Spanien muss um Differenzierung kämpfen und um Qualität, nicht um den Preis“, das könnte fatale Folgen für die gesamte Wirtschaft haben, warnte er.

Kommentar:
In der Tat kann man dieser Einschätzung folgen, die Türkei profitiert derzeit, natürlich von der abgewerteten Lira und von den ganz anderen Bedingungen die beispielsweise bei Löhnen und Sozialleistungen in dem Land vorherrschen. Zudem wird in der Türkei mit allen Mitteln (Subventionen etc.) darum gekämpft nur irgendwie Geld durch den Tourismus ins Land zu bekommen, denn die Türkei droht ins Bodenlose zu stürzen. Der Handelskrieg mit den USA ist für die Türkei deutlich schlimmer als für Europa. Allerdings interessiert das viele Gäste natürlich nicht, wir können alle verstehen, die auf das Geld achten müssen, sind wir uns der Lage in Deutschland doch auch bewusst, Löhne steigen nicht, Ausgaben schon, Renten steigen nicht, Ausgaben schon. Das ist ein einzigartiges Problem in Europa, aber Spanien darf sich dem nicht anschließen. Man muss sich dann halt nach anderen Märkten umsehen, so schwer es ggf. auch fällt, aber um den Standard in Spanien (Lebensumstände etc.) halbwegs auf europäischem Niveau halten zu können muss man auf „Billgheimser“ einfach verzichten. – TF

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