Kanarische Inseln – Eine neue Studie zum Thema Verunreinigung der Meere wurde nun veröffentlicht, diese zeigt, dass etwa 80% der in den Gewässern der Kanarischen Inseln gefangenen Makrelen kleinste Bruchstücke aus Plastik im Magen haben. Diese Plastikteilchen stammen zum größten Teil aus Waschmaschinen, so die Forscher. An der Studie beteiligt waren die Universitäten Las Palmas de Gran Canaria, Valencia und Delaware (USA). Es werden regelmäßig Studien zu diesem Thema veröffentlicht, aber bisher gab es noch keine genaue Studie zum Thema Plastik im Fisch der Kanaren.
Es gibt weltweit dieses Problem, dabei gibt es Fischarten die sogar zu 100% belastet sind, andere hingegen nur mit 1%. Für die aktuelle Studie wurden Fischfänge von 120 Kuttern überprüft, die Makrelen in den Gewässern von Lanzarote und Gran Canaria eingefangen hatten. 94 von 120 getesteten Proben wiesen diese Verunreinigung auf, das entspricht 78,3%. Die Forscher haben die Proben auch weiter analysiert und stellten fest, dass der größte Teil von Waschmaschinen stammt. Aber auch andere Fragmente (11,93%), Farbreste (11,54%) und Öle (0,77%) wurden zum Teil in den Fischen gefunden.
Es wird zwar auch betont, dass der Magen und Darmtrakt der Fische nicht verzehrt wird, und damit das Plastik nicht direkt in den menschlichen Körper gelangen kann, aber dennoch steigt die Besorgnis darüber, dass dies nur eine Frage der Zeit ist, bis wir Menschen das Plastik auch aufnehmen werden. Ähnliche Studien belegen das gleiche Phänomen in Kalifornien (USA), auch hier wurden Fische untersucht, die besonders Waschmaschinen-Reste im Magen hatten.
Der Grund, warum ausgerechnet die Plastikfasern aus den Waschgängen von Waschmaschinen im Meer zu finden sind, ist dabei recht simpel, entweder wird das Wasser nicht gereinigt oder die Kläranlagen schaffen es nicht das Wasser so zu filtern, dass diese kleinsten Partikel aus dem Wasser verschwinden. Wie die Regierung von Gran Canaria selbst bestätigte, gibt es 20 Abwasserleitungen auf Gran Canaria, die ins Meer gleitet werden, ohne, dass das Wasser zuvor geklärt wurde. Auf Lanzarote sind es 33 Leitungen dieser Art.
Die Forscher sagen, dass „diese Ableitungen in das Meer eine Kontaminationsquelle sein können, insbesondere bei synthetischen Fasern. Dies könnte auch der Grund dafür sein, warum der Anteil an Plastik im Fisch bei den Fischen von Lanzarote höher war als auf Gran Canaria“.
Die meisten Plastikfasern in den Mägen der Fische waren übrigens blau, hier sehen die Forscher den Grund darin, dass Makrelen sich von einem Krebstier ernähren, welche ebenfalls einen hohen Blauanteil im Panzer haben.
Wir als Verbraucher können da wenig bis gar nichts tun, denn Wäschewaschen muss jeder Haushalt, wenn das Wasser nicht richtig aufbereitet wird, dann ist die Politik gefragt, dies zu ändern. – TF
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81 Schadstoffe durch Mikroplastik an den Stränden der Kanaren vorhanden, vom 18.01.2019