Gran Canaria – Das Wasserkraftwerk zwischen dem Chira-Damm und dem Soria-Damm wurde nochmal modifiziert. Die bisher geplanten Baukosten wurden dadurch nochmals erhöht, aktuell liegen die geschätzten Kosten, laut Red Eléctrica Española (REE) bei rund 391 Millionen Euro. Es wurde unter Anderem die Positionierung der Turbinen angepasst, diese wurden „in ein Gebiet mit geringerer geotechnischer Unsicherheit“ verlegt. Eine Umweltverträglichkeitsstudie zu den Änderungen wurde wohl von der Regierung der Kanaren beantragt.
Die bisher geplanten Baukosten von 320 Millionen Euro können durch diese Anpassungen nicht mehr eingehalten werden. Es werden insgesamt 328 Grundstücke in drei Gemeinden (San Bartolomé de Tirajana, Mogán und Tejeda) benötigt um das Projekt zu realisieren.
Das Wasserkraftwerk selbst soll aus 6 reversiblen Turbinen mit einer Einzelleistung von 33,3 Megawatt im Turbinenmodus und 36,7 Megawatt im Pumpmodus bestehen. Dadurch wird das Kraftwerk in der Lage sein eine Gesamtleistung von 200 Megawatt zu erzeugen und 220 Megawatt einzuspeichern. Dies würde bedeuten, dass die Windenergie die im oberen Bereich (Chira-Damm) installiert werden, würden immer einen Überschuss garantieren. Das erste Projekt, welches Endesa 2011 entwickelte, sah lediglich drei Turbinen mit geringerer Effizienz vor.
Die Umwandlung der Wasserenergie zu elektrischer Energie findet in einem Werk statt, welches die Gesamtkapazität der Kathedrale Santa Ana in Las Palmas haben wird. Hierbei gibt es auch eine wesentliche Änderung, der geplante Schornstein der Anlage soll kleiner werden, damit dieser besser in die Umgebung passt.
Damit beide Stauseen immer genügend Wasser führen, hält REE an einem Entsalzungswerk in Arguineguin fest. Die Bauzeit dafür beträgt allein 26 Monate, da hier auch eine entsprechende Produktionskapazität erfolgen muss. 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser soll dieses Werk dann in den Kreislauf der beiden Staudämme pro Jahr einbringen. Damit dies möglich ist, muss eine Pipeline von 19,51 Kilometer Länge gebaut werden, diese soll mit zwei Pumpwerken versehen werden.
Die gesamte Anlage soll durch einen Tunnel erreichbar gemacht werden, dieser soll alle Turbinen und die restlichen Strukturen aufnehmen können, die Einfahrt soll sich im Gebiet Las Filipinas befinden und insgesamt wird der Tunnel eine Länge von etwa 3 Kilometern haben.
Die gesamte Bauzeit der Anlage soll etwa 65 Monate, also 5,5 Jahre betragen.
Da es sich hier noch immer um die Planungsphase handelt, ist abzuwarten, was sich ggf. noch ändert und was ggf. die Umweltverträglichkeitsstudie dazu sagt, erst dann kann man sicherlich genauer sagen, wann die Grundsteinlegung stattfinden wird. – TF
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