Kanarische Inseln – Die Arbeitgeberverbände der Tourismusindustrie der Kanarischen Inseln haben sich zusammengeschlossen, um Sofortmaßnahmen von der spanischen Regierung und der kanarischen Regierung zu fordern, damit die Auswirkungen der Thomas Cook Pleite nicht so extrem ausfallen. ASHOTEL, FEHT, ASOLAN und ASOFUER haben eine ähnliche Behörde gefordert wie damals zur Bankenrettung, denn der Hotelsektor ist unverschuldet in Schieflage geraten. „Die spanische Hotellerie ist Opfer des Bankrotts des Reiseveranstalters, sie kann nicht zur Verantwortung gezogen werden, es ist mit hohen Ausfällen zu rechnen“.
Damals hatte Spanien mit der „SAREB“ eine Behörde gegründet, um Banken zu stützen die durch die geplatzte Immobilienblase in Schieflage geraten waren. Eine solche Behörde könnte die entsprechenden Maßnahmen einleiten und überwachen, die auch für den Tourismus nun erforderlich sind, laut Ansicht der Arbeitgeberverbände zumindest.
Steuervorteile für den Sektor sind eine Forderung, Ermäßigung der Flughafengebühren und billiges Kerosin eine andere, die auch schon von der Politik in den Raum geworfen wurden. Die entsprechende Behörde könnte die entstehenden Schulden durch die Thomas Cook pleite auch aufkaufen, wie dies bei den Banken auch passiert ist.
Eine weitere Forderung ist eine massive Werbekampagne in Großbritannien, Deutschland und Nordeuropa für die kommende Wintersaison um die Verluste auszugleichen. Dazu muss natürlich auch der Luftverkehr deutlich verstärkt werden, es muss versucht werden alle verloren gegangenen Verbindungen durch Thomas Cook, AirBerlin, Germania WOW-Air, Monarch und Co. zu reaktivieren, entsprechende Förderungen sollten dazu aufgesetzt werden. Dazu sei der Flugentwicklungsfond entsprechend aufzustocken und zu aktivieren.
In Brüssel sollte man beantragen, das Flüge die künftig auf die Kanarischen Inseln gehen, von den CO2-Besteuerungen ausgenommen werden, da die äußerste europäische Randlage immer gesondert behandelt und gefördert werden muss.
Eine Aktivierung der sogenannten fünften Luftbefreiung wäre eine weitere Möglichkeit die beachtet werden sollte. Dies würde bedeuten, dass Langstreckenflüge von Amerika oder Afrika auf den Kanarischen Inseln einen Zwischenstopp einlegen dürften, dies könnte zu zusätzlichen Touristen führen, die beim Zwischenstopp dann aussteigen würden. Außerdem würde dies den Warentransport vereinfachen.
Pauschalurlaub sollte gesondert gefördert werden, so die Verbände. Eine Art „Bonus“ bis Ende des Sommers 2020 wäre denkbar, wie das genau gemeint ist, wurde jedoch nicht erläutert.
Viele Forderungen die teilweise kompliziert erscheinen. Eines ist klar, die Touristik-Branche braucht nun einen starken Impuls, der Effekt der Thomas Cook Pleite wäre sonst mehr als schädlich, das hatten wir ja bereits gestern und vorgestern schon erörtert. Wir hoffen weiterhin auf das Beste, sodass der Tourismus auf den Kanarischen Inseln auch in Zukunft weiterhin gut funktionieren kann. – TF
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