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Thomas Cook strauchelt – Condor und andere Airlines des Unternehmens gefährdet – Gefahr auch für die Kanaren

Kanarische Inseln – Eine neue Krise für den Tourismus auf Gran Canaria und den anderen Kanarischen Inseln scheint nicht ausgeschlossen. Der britische Reisekonzern Thomas Cook hat wohl gerichtlichen Beistand gegen Gläubiger aus den USA beantragt. Zudem muss der Konzern, zu dem auch die deutsche Fluggesellschaft Condor gehört, vor Oktober über den Umstrukturierungsplan abstimmen, um eine Insolvenz des Konzerns zu vermeiden. Bis August flogen 2,6 Millionen Touristen mit Fluggesellschaften von Thomas Cook auf die Kanarischen Inseln.

Laut Bloomberg hat der Konzern Artikel 15 des amerikanischen Insolvenzrechts vor dem Gericht im südlichen Bezirk von New York beantragt, um Insolvenzschutz vor Gläubigern aus den USA zu erwirken, dies gehe aus gerichtlichen Akten vom 16. September hervor so Bloomberg in seinem Bericht.

Vor wenigen Wochen vermeldete der Konzern einen Umstrukturierungsplan, durch frisches Geld des Investors Fosun aus Asien. Darüber wird auf einer Gläubigerkonferenz am 27. September abgestimmt. Es gibt wohl Gläubiger, die dem nicht zustimmen wollen, daher sind die Pläne von Thomas Cook nicht gesichert, so diverse britische Medien. Andere Medien aus Großbritannien berichten gar darüber, dass die britische Zivilluftfahrtbehörde (CAA) bereits Notfallpläne für einen möglichen Konkurs des Unternehmens entwickelt. Ziel dieser Pläne soll es sein, Kunden, die möglicherweise wärend des Urlaubes von einer Insolvenz des Konzerns betroffen sind wieder nach Hause holen zu können. Denn im Falle einer Insolvenz muss jede Fluggesellschaft des Konzerns umgehend alle Maschinen am Boden lassen. Das haben wir auch bei Monarch schon gesehen.

Für die Kanarischen Insel wäre dies ein Desaster, das bisher kaum dagewesen ist. Lediglich der TUI-Konzern bringt mehr Touristen auf die Kanarischen Inseln, im laufenden Jahr bisher 3,4 Millionen.

Besonders stark wäre Gran Canaria und Teneriffa betroffen, die Fluggesellschaften von Thomas Cook hatten im laufenden Jahr 730.337 Passagiere für die Insel Gran Canaria transportiert. Für Teneriffa waren es sogar 817.717 Passagiere. Lanzarote verbuchte 490.597 Passagiere, Fuerteventura 479.741 und La Palma immerhin noch 80.106 Passagiere.

Alle Fluggesellschaften von Thomas Cook sind also ein extrem wichtiger Bestandteil des Flugnetzes für die Kanarischen Inseln, besonders aus Großbritannien (Thomas Cook), Deutschland (Condor) und Skandinavien (Thomas Cook Scandic) würde es massive Einbrüche geben, die kaum aufgefangen werden könnten.

Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft Thomas Cooks sein und könnten im schlimmsten Fall ein Grounding aller zum Konzern gehörenden Airlines bedeuten. Auch deutsche Verbraucherschützer zeigen sich ob der aktuellen Lage sehr besorgt.

Die Gesellschaft hält sich allerdings sehr zurück mit Informationen zu dem Thema, zumindest im Mutterland, hingegen gab es in Deutschland ein paar Informationen, wonach Verbraucherschützer bei einer etwaigen Insolvenz betroffene Kunden als zu unzureichend geschützt sehen, da der Konzern im Falle einer Pleite mit nur gut 110 Millionen Euro aufkommen könnte. Dazu erwähnt Thomas Cook nur, dass die deutschen Verbraucher im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben geschützt seien, insofern diese eine Pauschalreise gebucht hätten. Jedoch seien 110 Millionen Euro außerordentlich wenig für ein Unternehmen, dass allein in Deutschland zuletzt einen Jahresumsatz von gut 1 Milliarde Euro erzielte, so Kritiker.

Der Konzern selbst zweifelt in Deutschland jedoch nicht daran, dass alles normal weitergehen wird. Die Lage in Großbritannien sieht da schon ganz anders aus. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Kurz: Schmuggel ins Gefängnis, Festnahme – Paketschmuggel mit Steroiden – Torres neue Präsident – Thomas Cook pleite?, vom 13.07.2019

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