Spanien – Gestern haben die Aufsichtsräte der beiden Banken La Caixa und Bankia grünes licht für die Fusion der beiden Bankenhäuser gegeben. Dadurch wird nun die größte Bank Spaniens entstehen. Der neue name soll ganz simpel CaixaBank lauten. Der Unternehmenssitze der Bank wird in Valencia bleiben, geleitet wird das Unternehmen von Gonzalo Gortázar (aktuell CEO de la Caixa) und José Ignacio Goirigolzarri (Vorsitzender der Bankia).
Die Bank wird Vermögenswerte in Höhe von 650 Milliarden Euro besitzen und etwa 7.000 Niederlassungen in ganz Spanien mit ca. 50.000 Mitarbeitern. Mit dieser Fusion ging es doch recht schnell, denn erst vor zwei Wochen wurden die Gespräche zu der möglichen Fusion aufgenommen.
Allerdings hat der gesamte Prozess noch einige Phasen vor sich. Zunächst müssen beide Banken bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der Aktionäre ebenfalls grünes Licht für die Fusion erhalten. Beide Unternehmen rechnen damit, dass dies bis Ende Oktober 2020 passiert. Danach müssen die Wettbewerbshüter noch grünes Licht für die Bankenfusion geben, dies wird, wenn der Zeitplan halbwegs eingehalten wird, bis Jahresende passieren.
Die Aktienpakete werden wohl so aufgeteilt, dass die La Caixa 75 % halten wird, während die Bankia 25 % halten wird. Alle weiteren notwendigen Anpassungen werden wohl in der ersten Jahreshälfte 2021 erfolgen. Dies wird vor allem Mitarbeiter betreffen, da nicht alle Niederlassungen gehalten werden können. Zum Vergleich, insgesamt arbeiten im Bankensektor 176.838 Menschen, auf die neue Bank entfallen nach der Fusion 29 % aller Beschäftigten. Wie viele Arbeitsplätze letztendlich in Gefahr sind, ist noch nicht klar. Gewerkschaften sind jedenfalls bereits „besorgt“ über die Entwicklung. Wobei die Banken zugesichert haben, dass die Auswirkungen so „minimal wie möglich“ bleiben sollen. Hier als Stichwort: Altersteilzeit. – TF
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