San Bartolomé de Tirajana – Die kürzlich erteilten Baugenehmigungen für die zwei neuen Seaside Hotels in Pasito Blanco sollen laut Angaben eines Technikers aus dem Planungs- und Stadtverwaltungsbereich der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana „zu Unrecht“ erteilt worden sein. Dies hat der Techniker wohl auch der Bürgermeisterin Cocepción Narváez mitgeteilt.
Begründet wird die Feststellung des Technikers damit, dass notwendige Infrastrukturmaßnahmen für Abwasser (wie beim Siam Park) nicht vorhanden sind und dies dazu führen würde, dass die Hotels niemals in Betrieb genommen werden können. Es liegt hier ein klarer Verstoß gegen das Rechtssystem vor, da ist sich der Techniker sicher.
Diese Informationen stammen aus einem Brief der dem Magazin Maspalomas Ahora zugespielt wurde. Der zuständige Stadtrat Alejandro Marchial hat, trotzt der klaren Formulierungen diese Informationen „verspottet“. Er sagte, dass diese Information von einem Beamten stamme, der „mangelnde Kompetenz aufweist und keine Bearbeitungs- und Berichtsaufgaben innehat“.
Wohl schon seit Dezember 2019 gibt es Ungereimtheiten bei der Akte, auf der einen Seite wurden die Urbanisierungsarbeiten der ersten Phase in dem Gebiet für beendet erklärt und gleichzeitig wurde dies als „ungewiss“ eingestuft. Dies bemängelte auch der nicht zuständige Techniker. Er habe schon früher darüber informiert, dass die Bebauung in dem Gebiet nicht möglich ist, solange die Vorgaben nicht erfüllt sind.
Faktisch gibt es wohl tatsächlich keine Anbindung an die Abwasserkanäle des Gebietes, trotzdem „bedeutet dies nicht, dass eine Baugenehmigung nicht erteilt werden kann“, so Marchial gegenüber Maspalomas Ahora. „Wir können die Sanierung und den Bau von Hotels in der Gemeinde aufgrund solcher Interpretationen nicht weiter blockieren“. Faktisch sei es so, dass eine Betriebslizenz natürlich erst ausgestellt werden kann, wenn alle Vorgaben erfüllt sind, da kann sich aber auch drum „gekümmert werden, nachdem die Baugenehmigung erteilt wurde“, denkt Marchial.
Er ist außerdem der Ansicht, dass dies nur eine Formsache darstellt und der Eigentümer des Grundstückes für den Bau der Kanalisation verantwortlich ist, hier fehlt dann lediglich die Genehmigung des Cabildo de Gran Canaria.
Seaside könnte einen Schadenersatz von 100 Millionen Euro erklagen, sofern die Genehmigungen nicht erteilt werden oder die Baustelle massive Verzögerungen erleidet. – TF
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