Kanarische Inseln – Das gestern durchgesickerte Dokument mit dem Gesetzesentwurf für verpflichtende Coronatests in Ferienunterkünften der Kanarischen Inseln wurde nicht vom Ministerrat diskutiert und wird so auch nicht diskutiert. Es sollte Unterkünfte dazu zwingen die Tests durchzuführen und auf deren Kosten die Abrechnung dafür zu machen. Neben der Ablehnung von FEHT hat auch die Tourismusministern Yaiza Castilla eine klare Haltung gegen diesen Entwurf eingenommen. Inselpräsident Torres wurde dadurch überzeugt, diesen Entwurf nicht in die Tat umzusetzen. Der Entwurf kam übrigens aus der Schublade des Präsidenten von Fuerteventura, Blas Acosta.
Aus Regierungsquellen hieß es letztendlich, dass dieser Gesetzesentwurf nur eine „Skizze“ war. Und auch dem Rat nicht zur Abstimmung vorgelegt werden sollte. Alles nur „heiße Luft“, obwohl die Hotelverbände den Entwurf so vorgelegt bekommen hatten? Der Gegenwind war wohl offensichtlich viel zu stark und fegte diese „Skizze“ einfach weg.
Ein neuer Entwurf soll mit den Hotel- und Arbeitgeberverbänden der Branche „vereinbart werden“. Nannten dieselben Quellen gegenüber Canarias7. Der neue Entwurf soll dann alle gesetzlichen Garantien enthalten. Es ist wohl geplant, dass dieses Gesetz bereits nächste Woche im Ministerrat genehmigt werden soll. Damit man so schnell wie möglich auf die neu aufkommende Tourismus-Saison reagiert.
Hauptziel der Regierung ist es wohl, dass die Urlauber bereits am Ursprungsort einen Test machen sollen. Viele Fluggesellschaften teilen diese Idee, dies würde auch das Fliegen „sicherer“ machen. Aber es gibt wohl auch einige Fluggesellschaften, die keinerlei Interesse daran haben die Vorlage eines solchen Tests zu fordern. Daher sei eine „zweite Kontrollebene“ erforderlich, so die Regierungsstellen.
Die Flughäfen als Test-Station sind weiterhin als Ziel definiert, aber obwohl AENA seine guten Absichten geäußert hat, ist es eben nur genau das, gute Absichten. Es fehlen weiterhin Genehmigungen von der spanischen Regierung. Die Regierung der Kanaren spielt immer noch damit, auch Zelte vor den Flughäfen zu installieren, um diese Tests zu machen.
Ferienunterkünfte nur als letzte Kontrollinstanz
Eine letzte Kontrollinstanz könnten dann letztendlich die Ferienunterkünfte sein, so heißt es aus Regierungsquellen. Sollten Gäste Anreisen und keinen negativen PCR-Test vorlegen können, dann würde der Aufenthalt verweigert bzw. stark eingegrenzt (mögliche Quarantäne?) bis ein Test durchgeführt wurde. Dieser soll dann möglicherweise in zugelassenen Zentren für Touristen durchgeführt werden, nicht aber in Hotels und Co.
Letztendlich bedeutet dies also, dass die ursprüngliche Idee von gestern komplett vom Tisch ist. Die Ferienunterkünfte können weder für die ganzen Kosten noch für eine sichere Kontrolle geradestehen. Das waren ja die Kritikpunkte von FEHT. Was aber sehr wohl denkbar ist, ist eine finale Kontrolle der Urlauber auf einen bestehenden Test. Hier ergibt es tatsächlich Sinn, die Unterkünfte mit ins Boot zu nehmen, denn dort müssen die Urlauber ja ohnehin eine Registrierung vornehmen. Ob dabei nun auch noch ein Test vorgelegt werden muss oder nicht, ist kaum der Rede wert. Warum man aber Fluggesellschaften hier die Entscheidung lässt, sich zu weigern diese Tests zu fordern, erschließt sich uns nicht.
Lassen wir uns also überraschen, wie die Regierung nun die aktuelle Situation regulieren will. Eines wird klar sein, Coronatests werden sicherlich verpflichtend für Touristen auf den Kanarischen Inseln. – TF
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