Europa – Die EU-Kommission hat am gestrigen Mittwoch alle 27 Mitgliedsstaaten darum gebeten, sich auf gemeinsame Kriterien für die Nutzung von Antigen-Tests zu einigen. Die Kommission vertritt die Ansicht, dass eine „ergänzende“ Verwendung zu den bestehenden PCR-Tests zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen kann, obwohl man auch darum bat „Vorsicht“ walten zu lassen, da die Zuverlässigkeit der Antigen-Tests geringer ist. Man bat auch darum, dass diese Tests nur von Fachpersonal durchgeführt werden sollten, da dann die Fehlerquote geringer ausfallen würde.
Brüssel kann hier keine Leitlinien festlegen, sondern nur beratend „eingreifen“, da man keine Zuständigkeit in Gesundheitsfragen hat. Man bat auch deshalb um gemeinsame Kriterien, damit es nicht an Koordination mangelt, so wie es insbesondere in den ersten Monaten der Corona-Pandemie der Fall war.
Die Kommission erklärte auch, warum man etwas vorsichtiger mit den Antigen-Tests sein sollte. Denn die Ergebnisse sind derzeit „nicht optimal“ und es gibt nur wenige Daten darüber, wie gut die Antigen-Tests auch asymptomatische Personen erkennen können. Trotzdem könnte es eine Unterstützungsmaßnahme sein, insbesondere, um die Freizügigkeit der EU-Bürger weiter zu gewährleisten. Zu den gemeinsamen Kriterien sollte natürlich auch die Anerkennung der Tests in anderen Mitgliedsstaaten gehören, so die EU-Kommission. Zudem sollten die Tests einen Mindeststandard erfüllen, dieser sollte bei 80 % Sensitivität und 97 % Spezifität liegen.
Heute findet eine Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der EU statt. Es geht um eine aktuelle Bewertung der Corona-Pandemie. Aber primär wird es wohl um den EU-Haushalt gehen. Die Pandemie steht nur auf dem zweiten Punkt der Tagesordnung.
Mit dieser Empfehlung unterstützt die EU indirekt die Forderung und Verhandlungen der Kanarischen Regierung mit der spanischen Zentralregierung bezüglich den Antigen-Tests für Einreisen nach Spanien. – TF
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