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Flüchtlingskrise Kanaren – Andere Regionen bieten Aufnahme an, neue Infos bezüglich „Aussetzung“

Lesedauer 2 Minuten

Kanarische Inseln – Auch wenn die Zentralregierung in Madrid bisher eine vollständige Ablehnung bezüglich der Überführung von Flüchtlingen auf das spanische Festland vertritt, kommen Hilfsangebote aus anderen Regionen von Spanien. So hat das Baskenland bereits angekündigt, dass man bereit wäre, den Kanaren zu helfen, indem man Flüchtlingen von den Inseln in das Baskenland holen könnte.

Eine gleiche Meldung kommt nun auch aus der Region Castilla & León. Der Vizepräsident der Region, Francisco Igea hat auf einer Pressekonferenz zur Sakral-Kunstausstellung „The Ages of Man“ eine Frage diesbezüglich beantwortet. „Natürlich sind wir bereit, zu der Solidarität unseren Teil beizutragen, die die Kanarischen Inseln benötigen“.

Francisco Igea ist zudem Minister für Landmanagement in Castilla & León. Er hat immer wieder erklärt, dass die Aufnahme von Einwanderern und Flüchtlingen einer der Wege sei, dass Castilla & León die Entvölkerungsprobleme der Region lindern könnte.

Erkenntnisse über „Aussetzung“ von Flüchtlingen in Las Palmas

Unterdessen gibt es erste Hinweise darauf, warum am vergangenen Dienstag Flüchtlinge von Arguineguin in Las Palmas „ausgesetzt“ wurden. In einem Interview mit Canarias7 hat die Bürgermeisterin von Mogán, Onalia Bueno erklärt, dass der Vorgang nichts mit „Fremdenfeindlichkeit oder politischer Rache“ zu tun hatte. Denn laut Bueno war der Plan des spanischen Innenministeriums, täglich etwa 200 Flüchtlinge aus dem Hafen in Arguineguin freizulassen. Das wurde am Dienstag auch gemacht. Die Flüchtlinge begannen durch die Stadt Arguineguin zu laufen, ein Dolmetscher konnte diese daran hindern und fragte, was diese denn nun eigentlich machen wollen. Die Antwort war, dass diese nach Las Palmas wollten. Die Bürgermeisterin ließ dann Fragen: „Was ist, wenn ich ihnen Busse dafür bereitstelle?“, darauf wollten die Flüchtlinge wissen, was es kosten soll, „nichts“ meinte die Bürgermeisterin und organisierte die Überfahrt. Das Rote Kreuz wurde auch informiert, und es hat die Menschen nochmals mit Wasser und Sandwiches versorgt.

Woher der eigentliche Befehl kam, die 200 Flüchtlinge freizulassen weiß die Bürgermeisterin auch nicht. In der Polizei gibt es wohl jemanden, der diesen Befehl erteilt hat, „wer dies war, ist unbekannt“, so die Bürgermeisterin.

Die Tageszeitung ElPaís deutete in einem Artikel an, dass ein doppelter Polizeifehler dafür verantwortlich zu sein scheint. Es sei aber noch zu früh etwas mit Sicherheit zu sagen. Die Ermittlungen des Innenministeriums laufen ja noch. Es soll wohl einen Anruf im Migrationsministerium gegeben haben. Dabei wollte man einen „möglichen Aufstand“ am Hafen anmerken und wissen, ob die Freilassung von 200 Personen erlaubt werden würde. Dieser Anruf wurde jedoch nicht entgegengenommen. Daher fuhr die Polizei mit den Vorgängen fort, um die Situation zu entspannen. Der zweite Polizeifehler folge auf der Stelle, denn über die Freilassung wurde weder das Innenministerium noch das Migrationsministerium unterrichtet, so ElPaís. Warten wir ab, was die offiziellen Untersuchungen letztendlich ergeben. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Flüchtlingskrise: Entsetzen – Flüchtlinge aus Mogán in Las Palmas „ausgesetzt“ – Mit Kommentar, vom 18.11.2020

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