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Permanente Abschiebungen von Flüchtlingen sorgt für Kritik durch Hilfsorganisationen

Gran Canaria – Die permanente Rückführung von illegal eingereisten Flüchtlingen auf dem Seeweg vonseiten der spanischen Regierung hat nun Kritik von dem Jesuiten Migrations Service (eine gemeinnützige Organisation) hervorgerufen. Die letzten Flüchtlinge wurden am 20. Januar 2020 nach Mali zurückgeführt, es handelte sich um 46 Personen. Diese Rückführungen basieren auf einem Abkommen von Spanien mit Mauretanien, das besagt, dass alle Flüchtlinge die Illegal die Grenzen von Spanien überqueren ohne Fragen wieder in die Heimatländer zurückgebracht werden können.

Der aktuelle Fall beruht auf dem Fakt, dass Mali als „Konfliktregion“ gilt, eine Abschiebung in diese Regionen ist, laut Ansicht der Organisation, nicht legal. Beweise werden auch vorgelegt, so sollen Flüchtlinge die am 19. September 2019 (17 Personen) nach Mali zurückgebracht wurden (damals von Teneriffa aus), im Zielland gefoltert und misshandelt worden sein.

Eigentlich, so die Organisation darf das Abkommen ohnehin nur für Mauretanien genutzt werden und nicht für Flüchtlinge aus Staaten südlich der Sahara, wie beispielsweise Mali. Es sei „besorgniserregend, das Menschen die nur durch Mauretanien gereist sind auch unter diese Regel fallen“.

Man kann sicherlich über diese Art und Weise der Behandlung diskutieren, dass Spanien solche Abkommen überhaupt hat und anwendet, liegt aber auch an dem Desinteresse der EU. Die Länder der Außenbereiche sind für ganz Europa der Fußabtreter, wenn es um Flüchtlinge geht. 2003 gab es noch k3in3 „Flüchtlingskrise“, dies zeigt wie dringlich der Sachverhalt schon damals in Spanien war, interessiert hatte das damals niemanden, genauso wenig heute. Das die Länder mit Außengrenze dann solche Abkommen aushandeln ist durchaus nachvollziehbar, ob diese immer in voller Härte angewendet werden sollte, steht allerdings auf einem anderen Blatt und muss hinterfragt werden. – TF

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