Las Palmas – Gestern am späten Nachmittag gab es in ganz Spanien Proteste gegen die Maskenpflicht und die auferlegten Maßnahmen bezüglich der Eindämmung des Coronavirus. Am Playa de Las Canteras in Las Palmas versammelten sich rund 200 Menschen, um sich diesem landesweiten Protest anzuschließen. Die meisten davon respektierten weder die Maskenpflicht noch die Abstandsregeln. Man bezeichnet die Coronamaßnahmen als „Farce“ oder die Coronapandemie gar als „Lüge“. Die Medien seien schuld an der Pandemie und den draus resultierenden Maßnahmen, schließlich „gibt es keine Corona-Toten“.
Laut offiziellen Angaben hatte die Polizei eine Geldstrafe von 100 € an eine Person der Gruppe verhängt. Da muss man schon fragen, wie es sein kann, das bei dieser Demonstration nicht alle, die sich nicht an die Regeln halten bestraft wurden. Auf Nachfrage bei Polizei und Rathaus gab es dazu keine Antwort.
Auch in Santa Cruz de Tenerife und in Santa Cruz de La Palma gab es solche Proteste. Den größten gab es wohl auf dem Plaza de Colón in Madrid. Die Proteste starteten 17 Uhr kanarischer Zeit auf dem Festland und schwappten spontan durch das ganze Land, zwischen 19 und 20 Uhr versammelten sich die Menschen dann am Las Canteras in der Nähe des Auditoriums Alfredo Kraus.
Das skandierten die Protestler
„Angst senkt die Verteidigung, sie haben die Wahl“ oder „stoppt die neue Weltordnung“ waren die Slogans, die am meisten verwendet wurden. Auch riefen viele immer wieder „Freiheit“ oder „Medienmanipulation“, manche sagten auch „Das Virus ist nur Angstmache“ oder „falsche Tests liefern falsche Ergebnisse“.
Carmen, ein Mitglied des Kollektivs #StopConfinamiento hat in einer Erklärung gegenüber Europapress gesagt, dass diese Demonstration organisiert wurde, um „Menschenrechte und Freiheiten zu fordern, die mit der Entschuldigung des angeblichen Virus, der keinerlei Todesfälle verursacht, uns allen weggenommen werden“. Alle Test-Ergebnisse die „positiv sind, sind falsch“. Keiner „erkrankt wirklich an dem Virus, jeder ist asymptomatisch, wir wollen unsere Freiheiten wieder haben“. Schließlich „sterben weniger Menschen aufgrund des Virus als an Krebs oder Grippe“. Eine Gegenfrage hätte man stellen müssen, was denn nun? Sterben gibt es keine Todesfälle oder doch, aber nur weniger als bei anderen Krankheiten?
„Das was passiert ist Terrorismus durch die Medien, es passiert auf der ganzen Welt, diese erzeugen Angst und Schrecken in der Gesellschaft. Wir wollen unser normales Leben wieder, ohne die Pflicht 24 Stunden am Tag eine Maske tragen zu müssen, wir wollen normal in die Schule oder zur Arbeit gehen, schließlich gibt es keine Pandemie mehr“.
Das sagen andere Teilnehmer
Ein anderer Teilnehmer der Demo hatte gesagt, dass er daran teilnimmt um „für das Recht auf freie Entscheidung zu demonstrieren“, er hat sich sogar mit Maske unter die Menschen der Demo gemischt und sich somit an die Regeln gehalten. Dies, obwohl er, laut eigener Aussage, „keine Angst vor Ansteckung hat“. Er will das Recht auf eigene Entscheidung beibehalten und sich nicht impfen lassen, sollte es einen Impfstoff geben. Eine Impfpflicht ist jedoch nie Thema gewesen, weder in der Politik noch in den Medien. Diese findet man in den Medien nur, im Zusammenhang mit Personen und Demonstrationen, die sich gegen die Maßnahmen richten.
Er sagte noch, dass „ich die Maske trage, weil ich die Angst anderer Menschen respektiere, diese müssen meine Denkweise aber auch respektieren“. Ihm ist dann noch eingefallen, dass „laut WHO die Masken keinen Wert darstellen“. Das wurde von der WHO am Anfang tatsächlich so ähnlich propagiert aber wurde bereits im Mai revidiert.
Ein weiterer Teilnehmer ist sich sicher, dass „die Maßnahmen das Leben vieler Menschen zerstören werden, es werden mehr Menschen leiden, als am Virus“. Die verpflichtende Verwendung der Maske bezeichnet er als „lächerlich“. Schließlich sei „die Pandemie eine Lüge. Es gibt keine, die Krankenhäuser sind leer“. Er fügte noch hinzu, dass „die Medien versuchen die Menschen zu manipulieren, die Grippe 2015 hat viel mehr Menschen getötet als es das Coronavirus je könnte“.
Unsere Meinung
Es ist nachvollziehbar, dass Menschen sich gegen diese Maßnahmen stellen, einige Argumente sind auch durchaus berechtigt. Beispielsweise, dass viele Existenzen zerstört werden und vermutlich gar mehr als durch das Virus selbst. Die Politik hat den Mittelweg nicht gefunden. Man versucht mit „Gewalt“ die Menschen vor einer Infektion abzuhalten, obwohl man zu Beginn auch auf das Thema „Herdenimmunität“ gesetzt hatte. Diese wird sich jedoch nie einstellen, wenn es keine neuen Fälle gibt. Die Maßnahmen führen zur Vernichtung in vielen Sektoren, sei es in der Gastronomie oder in der Hotelbranche. Das wird auch dazu führen das anderen Brachen deutlich in Schieflage geraten werden. Man hätte, wenn man diese Maßnahmen beibehalten will, einfach die Hilfsgelder bis zum Ende der Krise festlegen müssen. Zahlungsverpflichtungen bei Mieten, Krediten etc. abstellen und dann hätte keiner Existenzängste. Diese Ängste sind ein deutlich größeres Problem, als das was die Politik an Ängsten bezüglich des Virus selbst hat. – TF
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