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Schlag gegen Tourismus der Kanaren: 14 Tage Quarantäne für Briten bei Rückkehr verhängt

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Kanarische Inseln – Es gab einen neuen Schlag gegen den Wirtschaftsmotor der Kanarischen Inseln. Großbritannien hat gestern bekannt gegeben, dass Reisende, die aus Spanien zurückkehren ab sofort wieder in eine Quarantäne von 14 Tagen müssen. Zudem sind Reisen nach Spanien zu unterlassen, sofern diese nicht zwingend erforderlich sind. Letzteres gilt allerdings nur für das Festland. Die Kanarischen Inseln und die Balearen sind von der Regelung ausgenommen. Jedoch ist auch für die beiden Urlaubsregionen die Quarantäne verpflichtend bei der Rückkehr.

Urlauber aus Großbritannien machen auf den Kanarischen Inseln einen hohen Anteil aus. Im vergangenen Jahr waren es fast 5 Millionen Gäste aus dem vereinigten Königreich. Der Tourismus trägt ja bekanntlich 35 % zum BIP der Kanarischen Inseln bei und gilt als Schlüsselwirtschaft.

Begründet wird die Entscheidung der britischen Regierung mit den starken Ausbrüchen auf dem Festland von Spanien. Auch Frankreich hat ähnliche Maßnahmen beschlossen, allerdings sind diese regional für Katalonien begrenzt und eine Quarantäne wird derzeit im Nachbarland nicht angeordnet. Norwegen hat ebenfalls eine Quarantäne verhängt für Urlauber, die aus Spanien zurückkehren. Die Quaratäne in Norwegen liegt bei 10 Tagen. Österreich fordert einen negativen Coronatest bei der Rückkehr aus Ländern mit hohem Risiko, Spanien gehört noch nicht dazu, zumindest nicht laut Informationen der Presse und der Behörden in Österreich <- Update vom 26-07. 19:00 Uhr, bisher wurde in Spanien berichtet, dass man auf der Liste steht. Der wirtschaftliche Aufschwung der Kanaren ist damit mehr als gefährdet.

TUI England hat bereits reagiert

Der Reiseveranstalter TUI UK hat mit sofortiger Wirkung alle Flüge von Großbritannien nach Spanien gestrichen. Inklusive der Verbindungen auf die Kanarischen Inseln und den Balearen. Der Konzern sagte, dass man „sehr enttäuscht ist, denn wir hatten keine Zeit auf diese Ankündigung angemessen zu reagieren, viele Briten sollten an diesem Wochenende in den Urlaub nach Spanien fliegen“. Gäste die sich von TUI Uk derzeit in Spanien befinden können den Urlaub wie geplant beenden, die Flüge werden normal durchgeführt, sodass die Kunden auch normal nach Hause reisen können. TUI versteht nicht, wieso man eine Quarantäne für alle inklusive der Kanaren und Balearen verhängt, obwohl man gleichzeitig nicht von Reisen in diese Zielgebiete abrät. Dies ergibt keinen Sinn. Zumal diese beiden Gebiete ein „geringes Risiko darstellen“.

Man besteht darauf, dass „die britische Regierung eng mit Veranstalter zusammenarbeiten muss, da dieses Maß an Unsicherheit und Verwirrung das Geschäft schädigt und diejenigen enttäuscht, die sich nach einer wohlverdienten Pause sehnen“. Man spricht sich für sichere Luftkorridore aus.

Auch Inselpräsident Torres hat bereits reagiert

Noch am Abend hat Inselpräsident Angel Victor Torres eine Bitte an die Außenministerin (Arancha Gonzalez) und Tourismusministerin (Reyes Maroto) von Spanien gerichtet. Darin bittet er darum, dass sich beide Ministerien für einen sicheren Luftkorridor zwischen den Kanarischen Inseln und Großbritannien einsetzten. Letztendlich also die gleiche Idee, die TUI UK anbringt.

Die Regierung der Kanaren wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass man mit nur 5,8 Fällen pro 100.000 Einwohnern zu einem der sichersten Gebiete in ganz Europa gehört. Damit sei man auch eines der sichersten Reiseziele auf dem Kontinent.

Die Forderung der Kanarischen Inseln wurde auch mit der Regierung der Balearen abgestimmt, sodass beide Urlaubsgebiete nun darauf hoffen, dass hier entsprechend interveniert wird und entsprechende Regeln gefunden werden.

Torres steht wohl auch in direktem Kontakt zu Vertretern der britischen Regierung. Damit will er selbst sicherstellen, dass hier Lösungen gefunden werden. Auch Tourismusministerin Yaiza Castilla hat bereits ein Gespräch mit dem britischen Botschafter von Spanien, Hugh Elliot geführt. Sie hat weitere Einzelheiten zu dem Thema angefordert.

Ein weiteres Ziel der lokalen Politik ist es, die Quarantäne-Regel für Urlauber, die auf den Kanaren einen Urlaub machen, nicht angewendet werden soll. Inwieweit die britische Regierung bereit dazu ist, hier nachzubessern oder Anpassungen vorzunehmen, muss abgewartet werden. – TF

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