Kanarische Inseln – Die Gewerkschaften UGT und CCOO haben Fachärzte auf den Kanarischen Inseln zum Generalstreik am 12. Februar 2020 aufgerufen. Allerdings nur die etwa 2.000 beschäftigten Fachärzte deren Verträge befristet sind und die über das kanarische Gesundheitssystem SCS angestellt sind. Die Gewerkschaften appellieren an die Regierung der Kanarischen Inseln, diese Warnung ernst zu nehmen, um zu verhindern, dass dieser Konflikt auch auf andere Bereiche des Gesundheitswesens ausgeweitet wird.
Bei dem Konflikt geht es um Vereinbarungen, die zwischen den Jahren 2016 und 2018 geschlossen wurden und das öffentliche Beschäftigungsangebot beinhalten. Das Fass lief wohl über als die neue Regierung der Kanaren am 14. November 2019 einen Beschluss zur Auswahlprüfung verfasste, dieser Beschluss wird als „anormales und äußerst ungerechtes Verfahren“ für den Zugang zu den Stellen angesehen. Dadurch sei auch die Verteilung der Fachärzte auf die Inseln, die keinen Regierungssitz innehaben (Gran Canaria & Teneriffa haben den Regierungssitz) deutlich erschwert worden. Die Gewerkschaften fordern immer ein, dass in allen Lebens-Bereichen die gleiche Gesundheitsversorgung ermöglicht wird.
Die Gewerkschaften fordern zudem einen offenen Dialog mit der Regierung über die Situation, diese hat alles auf Digital umgestellt und verhandelt nur noch per E-Mail, auf jede E-Mail hat die Gewerkschaft 48 Stunden Zeit zu antworten, ansonsten gilt diese als akzeptiert. Dies sehen die Gewerkschaften mehr als kritisch und fordern die Abschaffung dieser Praxis. Sollte die Regierung in diesem Bereich nicht einlenken wird der Konflikt auf das gesamte Gesundheitssystem der Kanarischen Inseln ausgeweitet.
Besonders in der Kritik steht die Ministerin für Gesundheit, seit dem Antritt von Teresa Cruz vor sechs Monaten habe es nur „Unsinn nach Unsinn“ gegeben und das Ministerium schiebt die Verantwortung der Misswirtschaft auf die praktizierenden Ärzte, so z.B. den Anstieg der Wartezeit für Operationen um 6%.
Die Gewerkschaften sehen sich selbst bestätigt, indem man aufzeigt, dass das kanarische Gesundheitsministerium nicht einmal einen Notfallplan für die anstehende Grippewelle vorbereitet hat. Man lässt 2 Millionen Bürger allein, ebenso wie man die Fachkräfte allein lässt. – TF