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Verlust des BIP der Kanaren neu berechnet, maximal ein Minus von 18,3 % erwartet

Kanarische Inseln – Das kanarische Ministerium für Wirtschaft, Wissen und Beschäftigung hat ein neues Rechenmodell erstellt welches den diesjährigen Verlust des BIP ermittelt. Demnach werden die Auswirkungen der Coronakrise auf den Kanarischen Inseln mit einem Verlust des BIP von mindestens 12,9 bis maximal 18,3 Prozent angegeben. Die Ministerin Elena Máñez erklärte dazu auch, dass man im Jahr 2021 bereits mit einer Erholung von 9,1 bis 10,3 Prozent rechnet.

Die aktuellen Prognosen setzten voraus, dass die aktuelle Situation stabil bleibt, so wie diese gerade ist. Soll also bedeuten, „dass innerhalb von zwei Monaten ein ganz anderes Bild gezeichnet werden könnte“, so die Ministerin. In den ersten Prognosen ging man auf den Kanarischen Inseln von einem Verlust des BIP von etwa 30 % aus. „Die wirtschaftliche Reaktivierung wurde in den ersten Prognosen für einen späteren Zeitraum im Jahr kalkuliert“.

Das es immer noch so starke Schwankungen in der Prognose gibt, liegt daran, dass man sowohl eine optimistische als auch eine pessimistische Prognose erstellt hat. Dazu wurde auch das Ministerium für Tourismus involviert. Von dort kamen Schätzungen zur Entwicklung der touristischen Nachfrage.

Das Wachstum im kommenden Jahr wurde ebenfalls so kalkuliert. Zudem rechnet man mit maximal 80 % der Kapazität der Flugverbindungen, verglichen mit einem Jahr von vor der Coronakrise.

Mit all diesen Daten errechnet das Ministerium, dass die Kanarischen Inseln in diesem Jahr einen Verlust von etwa 5,679 Milliarden Euro bis hin zu 8,159 Milliarden Euro machen werden. Der Zugewinn im kommenden Jahr soll laut den Prognosen bei etwa 3,368 Milliarden Euro bis zu 1,019 Milliarden Euro liegen.

Der Arbeitsmarkt auf den Inseln

Die Zahl der Arbeitslosen wird laut Schätzungen in diesem Jahr um etwa 68.100 steigen. Damit wären die Kanaren dann bei einer Arbeitslosenquote von 25,4 %. Man rechnet fest damit, dass im kommenden Jahr mindestens 57.500 Arbeitsplätze reaktiviert werden, damit würde die Zahl der Arbeitslosen wieder auf 22,4 % sinken. Allerdings sollten diese Daten „mit höchster Vorsicht betrachtet werden“, so die Ministerin. Man kann schwer abschätzen wie viele Menschen im ERTE-Programm tatsächlich ohne Arbeitsplatz aus der Krise kommen werden.

Letztendlich sind alle Schätzungen recht „positiv“ wen man berücksichtigt welch düsteres Bild noch vor wenigen Wochen kursierte. Man gab zwar zu, dass man optimistisch gerechnet hat und sobald sich das Bild ändert alle Kalkulationen hinfällig sind, aber trotzdem ist der Optimismus ungebrochen. Die Finanzkrise hatte mehr Arbeitsplätze gekostet und es hat sehr lange gedauert diese zurückzugewinnen, das hatte kürzlich erst Ex-Präsident Clavijo erklärt. Eine Einschätzung die man wohl eher annehmen kann. Es ist immer wieder erstaunlich wieso die Politik glaubt, dass man die Verluste aus diesem Jahr fast komplett im kommenden Jahr ausgleichen kann. Ein wirtschaftlicher Aufschwung dauert immer länger als ein Abschwung. – TF

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