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25% der Menschen auf den Kanaren leiden an Depressionen oder Angstzuständen

Kanarische Inseln – Auf den Kanarischen Inseln leiden 25 % der Bevölkerung unter Angstzuständen oder Depressionen. „Depressionen stellen ein wichtiges öffentliches Gesundheitsproblem dar, da sie häufig vorkommen, sie sind mit Behinderung und Sterblichkeit verbunden und wirken sich negativ auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen des Gesundheitssystems sowie auch auf die individuelle Produktivität aus“, so Dr. José Luis Hernández Fleta, der Leiter des psychologischen Dienstes des Uniklinikums Dr. Negrín in Las Palmas de Gran Canaria bei Television Canaria.

Dabei sind die aktuellen Daten gar nicht so aktuell. Der Wert von 25 % stammt aus dem Jahr 2015, damals wurde eine großangelegte Gesundheitsumfrage in Spanien und auf den Kanarischen Inseln durchgeführt. In ganz Spanien litten demnach pro Jahr etwa 2,4 Millionen Menschen an Depressionen.

„In Anbetracht von Geschlecht und Alter ist zu beachten, dass Frauen zwei- bis dreimal häufiger an Depressionen leiden als Männer und dass Menschen über 45 Jahre häufiger an dieser Krankheit leiden“, erklärte Dr. José Luis Hernández Fleta weiter.

Weltweit führen Depressionen zu den meisten Selbstmorden. In Spanien wurden im Jahr 2017 mehr als 6 Milliarden Euro für die Behandlung von Menschen mit Depressionen aufgewendet. 82,5 % der Kosten entstanden indirekt, wobei 60,5 % der Kosten durch permanente Arbeitsunfähigkeit entstanden sind.

„Im Fall der Kanarischen Inseln betragen die durchschnittlichen Kosten 5.437 Euro bei 247 Krankenhausaufenthalten mit einem Aufenthalt von etwas mehr als 25 Tagen“, erklärte Dr. Hernández Fleta zu den Kosten.

Wo gibt es mehr oder weniger Fälle?

Auf den Inseln Lanzarote und Fuerteventura gibt es die wenigsten Depressionen, so Fleta. La Palma hat überraschenderweise die höchste Quote an psychischen Erkrankungen. Gran Canaria und Teneriffa unterscheiden sich kaum, umgerechnet auf die Bevölkerung steht Gran Canaria schlechter dar, aber in realen Fällen liegt Teneriffa vorn, so Fleta weiter.

Für die Kanaren sei es wichtig, auch die besondere Lage der Inseln und die weit auseinander gezogenen Lebensräume zu berücksichtigen.

Menschen die an Depressionen leiden, neigen mit einer Wahrscheinlichkeit die 20-mal höher ist zu Selbstmord, als Menschen, die nicht unter Depressionen leiden. Pro Jahr begehen etwa 800.000 Menschen, die an Depressionen leiden, Selbstmord. In ganz Spanien liegt die Selbstmordrate bei 7,54 pro 100.000 Einwohner, damit liegt das Land noch deutlich unter dem EU-Schnitt, der bei 10,75 liegt. – TF

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