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Das Jahr 2021 ist im Tourismus verloren – So das Fazit des Chefs vom AC Hotel in Las Palmas

Las Palmas – Der Chef des AC Hotel by Marriot in Las Palmas, Antonio Catalán, sprach mit Canarias7 über die derzeitige Lage der Corona-Pandemie und darüber was er noch erwartet. Die aktuelle Situation der Tourismus-Branche sieht er als „ziemlich dramatisch an“, da man völlig vom Impfstoff abhängig ist. Seit einem Jahr ist die Branche „verloren“, und auch in diesem Sommer rechnet er nicht damit, dass der Tourismus wieder starten kann. Er fordert daher von der Regierung, dass die Maßnahmen, wie beispielsweise das ERTE, bis zum Ende beibehalten werden. Er will zwar nicht pessimistisch sein, aber „mit den aktuellen zahlen auf der Hand sehe ich den Sommer als verloren an“. Er kritisiert auch die allgemeine Geschwindigkeit der Corona-Impfung in Europa.

Er selbst war mit dem Virus infiziert und lag sogar auf der Intensivstation. Daher denkt er, dass die Eindeichungsmaßnahmen genau der richtige weg sind. Insbesondere die Reisebeschränkungen und Ausgangssperren, denn dies „hat im Frühjahr 2020 funktioniert“. Zumindest müsse man dies so „beibehalten, bis die Impfung weit genug verbreitet ist“. Er wies dann noch darauf hin, dass die private Vermietung von Ferienwohnungen bis zum offiziellen Ende der Pandemie untersagt werden sollte, denn „diese können und werden nicht so kontrolliert, wie Hotels und Ferienanlagen“.

Zukunftsperspektiven

Als weitere Hilfsmaßnahmen für die Branche sieht er es zwingend notwendig an, weitere ICO-Kredit-Linien bereitzustellen. Mindestens 30 Milliarden, besser aber 40 Milliarden Euro. Zudem müssen diese noch billiger im Zinssatz werden und mindestens 10 Jahre Laufzeit bieten mit einer Nachfrist von drei Jahren. So hätte jeder auch reale Chancen diese Schulden wieder zu begleichen. Sollten hier keine Anpassungen erfolgen „wird es ein Gemetzel geben“. Es bräuchte einfach „Zeit, bis sich alles erholt“, dies müsse einkalkuliert werden. Er unterstrich, dass die US-Kollegen von Marriot den spanischen Tourismusmarkt als „den besten der Welt sehen, aber er wird als schlechtester der Welt vermarktet“. Da läge das Hauptproblem darin, dass „wir in den Händen der Veranstalter liegen, diese legen die Preise fest“.

Konkurrenz sieht er in anderen Destinationen eigentlich nicht. Er meinte Griechenland sei nicht auf diese Masse an Touristen ausgelegt und in der Türkei möchte man lieber keinen Unfall mit dem Leihwagen haben, die Sicherheitsaspekte dort seien mit Spanien einfach nicht vergleichbar. Gleiche gelte auch für die Dominikanische Republik, man würde nach einem „Unfall eher im Frachtraum des Flugzeuges zurückkommen“. Hier müsse man lediglich das „Niveau der Hotels anheben“, sonst sei alles besser und vor Ort.

Er kritisiert auch, dass man innerhalb der EU und somit auch in Spanien nun auf digitales und klimafreundliches setzt. Natürlich sei beides enorm wichtig, aber „retten wir den Tourismussektor nicht, wird es eine unendliche Zahl an Arbeitslosen geben“.

Das „Jahr 21 schreibe ich komplett ab, das Jahr 22 wird das Jahr der Erholung sein und im Jahr 23 sollten wir wieder auf dem Niveau von 2019 sein“. Fusionen sieht er hingegen nicht, keiner h#tte mehr „die Muskeln, um andere zu schlucken“.

Fazit zur Pandemie

„Spanien ist ein undiszipliniertes Land. Hier übergehen Menschen Regeln. Man braucht mehr Disziplin, um eine Pandemie zu bekämpfen. Uns fehlt die kollektive Verantwortung, obwohl man immer auf Minderheiten im Kollektiv besteht. Partys sind voll, das ist ein Witz“. Auch die Politik sei „unterhaltsam“, denn von Leitsatz „Alles für das Land“ sei man mittlerweile abgekommen. Jetzt geht es nur noch um „alles für die Abstimmung“. Dass sich Politiker ständig gegenseitig beleidigen, zeigt in der Pandemie auch, dass man „keinen Respekt mehr voreinander hat“. Lernen kann man also aus der Pandemie sehr viel. Ob sich das aber auch einstellen wird, das kann man gern bezweifeln. – TF

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