Gran Canaria – Das Cabildo de Gran Canaria hat das Pumpkraftwerk, welches zwischen den beiden größten Staudämmen der Insel gebaut werden soll, in Salto de Chira umbenannt. Zudem bekam das Projekt ein neues Logo, es erinnert an die Ureinwohner der Insel und den Namen selbst (Wasserfall). Damit will man das Image des Pumpkraftwerks verbessern. Inselpräsident Antonio Morales (NC) stellte dies gestern vor. Bei der Präsentation sagte Morales, dass es „das größte Projekt für die Energiewende ist, das derzeit auf den Kanarischen Inseln existiert, zudem ist es eines der größten in ganz Spanien“.
Die Präsentation fand im Jardin Canario bei Las Palmas statt. An der Präsentation nahmen Bürgermeister der Insel, Geschäftsleute, Gewerkschaftsvertreter und Mitglieder der Uni Las Palmas teil. Auch der Konzessionär Red Eléctrica de España (REE) war natürlich anwesend.
Moral erklärte auch, dass dieses Projekt in der Gesellschaft von Gran Canaria eine „Mehrheitsbeteiligung vorweisen kann“. Sowohl im kanarischen Parlament als auch von allen Regierungen der Inseln Gran Canaria, seit dem Planungsbeginn, wurde dieses Projekt mehrheitlich unterstützt. Das Projekt sei auch „keine Option, es ist eine Verpflichtung, was von allen gefördert werden muss“, so Morales. Es sei „strategisch“ bei der Bekämpfung des Klimawandels, da dadurch „fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energie ersetzt werden können, dies ist dringend erforderlich“.
Auch der frühere Inselpräsident José Miguel Bravo de Laguna (UxGC-CC), der ebenfalls ein Fürsprecher des Projektes ist, war auch bei der Präsentation. Es war aber der einzige Politiker der Opposition auf Gran Canaria.
Mit dem Bau des Projektes kann Gran Canaria einen „Sprung in der Energiesouveränität machen“, so die verteidigende Aussage von Morales. Allerdings nicht nur dort, auch die „Lebensqualität der Anwohner“ und das „internationale Image von Gran Canaria werden sich verbessern“.
Das Herz der Energiewende
Durch den Bau des Pumpkraftwerkes, welches ja als gigantische Batterie fungieren wird, ohne dafür chemische Materialien zu benötigen, kann die nutzbare Menge von erneuerbarer Energie auf Gran Canaria auf 70 % angehoben werden. Zudem kann der Wasserüberschuss, der aus den Entsalzungsanlagen kommt, für die Landwirtschaft in Mogán, Tunte, Tejeda und Artenara verwendet werden. Ein weiterer Pluspunkt für dieses Werk. Morales sprach von einem Wasserüberschuss von rund 700.000 Kubikmeter. Auch wird das überschüssige Wasser für die Wiederaufforstung der Insel eine große Rolle spielen könne und größere Waldbrände können leichter bekämpft werden.
Aber nicht nur aus natürlicher Sicht sei das Kraftwerk ein Zugewinn für Gran Canaria. Bei den Kosten wird man pro Jahr 122 Millionen Euro einsparen können, viel Geld, welches an anderen Stellen ausgegeben werden kann. Diese 122 Millionen Euro spart man sich durch die nicht mehr notwendigen Kraftstoffimporte zur Energiegewinnung. Auch werden durch das Werk etwa 3.500 Arbeitsplätze geschaffen, sowohl direkte als auch indirekte. Daher ist für Morales dieses Projekt „unveräußerlich und historisch“.
Alles, was mit dem Projekt in Zusammenhang steht, wurde auf einer neuen Webseite zusammengestellt. Unter www.saltodechira.com kann man sich allerlei Informationen ansehen. Die Webseite soll auch als Gegenstück zu der Bewegung „Save Chira-Soria“ gesehen werden. Da man von dieser Bewegung oft online mit „Falschinformationen, einer Minderheit konfrontiert wird, die eine Spaltung des Projektes erzwingen will“. So erklärte es Morales, ohne den Namen wirklich zu nennen. Morales erklärte weiter, dass zu den Kritikern Menschen zählen, die „die Energiewende nicht wollen, aber auch Menschen die eigentlich guten willens sind“. Es mangelt halt immer an Aufklärung.
Morales versicherte, dass alle Umweltaspekte berücksichtigt werden. Sowohl für die Arguineguin-Schlucht als auch für die heimischen Arten. Diese Arten werden ggf. umgesiedelt, wenn nötig.
Abschließend erklärte Morales noch, dass dieses Projekt, welches etwa 400 Millionen Euro kostet und eine Lebensdauer von 50 bis 75 Jahren hat durch anderes System, wie grünem Wasserstoff und weiteren Speichermethoden ergänzt werden muss, um eine 100 %-Abdeckung zu erreichen. – TF
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