Maspalomas – Seit 12,5 Monaten sind die Kioske an den Stränden von Maspalomas und Playa del Inglés nun geschlossen. Viele fragen sich, ob diese jemals wieder geöffnet werden. Normalerweise besuchen täglich Tausende von Touristen diese Kioske an den Stränden, es war immer ein profitables Geschäft für die Betreiber, doch die Ungewissheit wird bei diesen auch immer stärker. Vor der Pandemie erwirtschaftet die Kioske zusammengerechnet rund 2 Millionen Euro pro Jahr, allein der Kiosk Nummer 7 (Gay Beach) machte gute 450.000 Euro pro Jahr, der profitabelste Standort auf Gran Canaria für 20 Quadratmeter Verkaufsfläche.
Die Verträge für die Betreiber der Kioske sind theoretisch sogar abgelaufen. Es gab jedoch niemals eine neue Ausschreibung oder Vertragsverlängerung. Darauf wartet man seit dem ersten Alarmzustand noch immer. Dabei sind die Zonen in zwei Teile unterteilt. Einmal der Bereich El Cochino mit Playa del Inglés und einmal der Bereich Maspalomas.
Die 30 Mitarbeiter der Kioske befinden sich seither in Kurzarbeit (ERTE). Damit die laufenden Kosten gedeckt werden konnten, mussten die Betreiber auch ICO-Kredite aufnehmen. Diese sind aber auch mehr oder weniger erschöpft. Diese Kredite waren für einen Überbrückungszeitraum von 6 Monaten ausgelegt, und man hatte damit kalkuliert, dass man ab Oktober 2020 wieder mit einem minimalen Geschäft arbeiten kann.
Die Betreiber weisen auch darauf hin, dass man erst wieder über eine Öffnung nachdenken kann, wenn die Verträge und Konzessionen verlängert wurden. Bis dahin bleiben diese Kioske geschlossen.
Zudem gibt es ein anderes Problem: Ohne Liegen und Sonnenschirme sei die Nachfrage nach den Kiosken im allgemeinen deutlich niedriger. Dabei ist der Tourismus ohnehin am Boden und die Kosten für den Betrieb der Kioske wäre, selbst bei Konzessionsverlängerung, zu hoch.
Kosten und Nutzen
Die höchsten Kosten, die den Betreibern derzeit zu schaffen machen, sind die Beteiligungen am ERTE. Denn die Unternehmen in Spanien müssen einen Teil der Kurzarbeitergelder selbst aufbringen. Zudem die monatliche Miete der Kioske in Höhe von 700 Euro und die Gebühren sowie Steuern. Das alles müssen die Betreiber seither bezahlen, auch wenn es keine offizielle neue Konzession bisher gibt.
Allerdings sei es besser, die Kioske nicht zu öffnen, bei einem „Null-Tourismus“ seien die Betriebskosten viel zu hoch, als dass man diese überhaupt erwirtschaften könnte. Der lokale Tourismus reicht bei weitem nicht aus, um kostendeckend arbeiten zu können. In vollem Betrieb kosten die drei Kioske der Zone Maspalomas pro Monat rund 80.000 Euro (etwa 960.000 Euro pro Jahr). Bei einem Umsatz von 1 Million im Jahr bei vollem Tourismusgeschäft.
Betreiber Alexis Río gab bei Canarias7 zudem zu bedenken, dass die neuen Kioske ja keinen Platz zum Verweilen mehr bieten. Es gibt keine Tische oder Stühle. Dies mache es mit den aktuellen Coronamaßnahmen zusätzlich schwer ein Geschäft zu führen und Menschenansammlungen zu vermeiden. Er hat sogar sein Warenlager im Januar 2021 abgestoßen, um die Kosten zu senken. Er wird erst wieder ein Lager anmieten, wenn der Tourismus wieder läuft. Río beschwert sich auch darüber, dass die Kioske eben nicht nur keine Einnahmen erzielen, sondern monatliche Kosten auf die Betreiber abwälzen, ohne, dass ein Ende in Sicht wäre. Die ICO-Kredite, so mahnte er, „müssen ja auch irgendwann zurückgezahlt werden“.
Gemeinde San Bartolomé de Tirajana im Stückwerk
Unterdessen erklärte der zuständige Gemeinderat von San Bartolomé de Tirajana, Samuel Henríquez, dass die neuen Konzessionen für die Kioske „in Kürze“ veröffentlicht werden. Die neuen Spezifikationen sein ausgearbeitet und man hofft, dass man noch „vor dem Sommer die Ausschreibung starten kann“.
Man ist sich bewusst, dass der Betrieb der Kioske erst wieder möglich ist, wenn die Verträge erneuert wurden. Die Unternehmen existieren noch, weil man ja die Konzession verlängern will. Wenn die Ausschreibung vor dem Sommer klappen sollte, dann können die „Kioske vor dem Ende des Sommers in Betrieb genommen werden“.
Die Kritik, dass keine Stühle und Tische mehr an den Kiosken vorhanden sind wie er ab. Den die Kioske stehen „im Naturschutzgebiet, und die Küstenbehörde der Kanaren verbietet dies“. Daher können die Strände nicht „mit anderen Stränden verglichen werden, da diese eben in einem Naturschutzgebiet liegen und wir uns da an die Regeln halten müssen“.
Auch wenn die Konzession vergeben wurde, glaubt er nicht daran, dass die Kioske sofort öffnen werden. Denn wir befinden uns weiterhin in einer Situation des „Null Tourismus“. Gleiches gilt auch für den Service der Sonnenliegen und Schirme. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Gemeinde strebt Selbstverwaltung der Sonnenliegen und Sonnenschirme in Maspalomas & Playa del Inglés an, vom 30.11.2020
Sonnenliegen in Maspalomas & Playa del Inglés fehlen noch immer, doch warum?, vom 20.08.2020
Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abbonieren!