Maspalomas – Ein Forscherteam der Uni Las Palmas aus dem Institut für Ozeanografie und Klimawandel hat gemeinsam mit einem Team der Flinders University (Australien) einen wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht. In dem Artikel geht es um die Umweltauswirkungen im Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas im Zusammenhang mit sexuellen Handlungen innerhalb der Dünen.
Der Artikel trägt den Namen „Sand, Sun, Sea and Sex with Strangers, the five S’s – Characterizing «cruising» activity and its environmental impacts on a protected coastal dunefield“. An diesem Artikel haben die Wissenschaftler Leví García Romero, Carolina Peña Alonso, Antonio Hernández Cordero und Luis Hernández Calvento, zusammen mit Patrick Hesp (Flindern University) gearbeitet.
Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Dünen von Maspalomas nebst der angrenzenden Strände öffentliche Räume sind, in denen sexuelle Handlungen weit verbreitet sind. Es gab zwar immer schon Studien, die sich mit dem Thema Sextourismus beschäftigten, aber kaum Studien, die sich mit den Umweltauswirkungen dahinter beschäftigen, insbesondere, wenn diese sexuellen Praktiken in natürlichen Schutzräumen stattfinden.
Ausarbeitung der Daten
Zunächst haben die Wissenschaftler diverse Punkte innerhalb der Dünen lokalisiert, an denen immer wieder sexuelle Handlungen stattfinden. Die sogenannten Sexspots. Dazu wurden deren Lage innerhalb der Dünen ausfindig gemacht und die Häufigkeit mit sexuellen Kontakten in jedem „Sexspot“. Auch die Art der sexuellen Praktiken wurden ermittelt. Dann wurde noch der Umfang und die Art der Vegetation an diesen Sexspots festgestellt. Anschließen wurden die Auswirkungen auf die Umwelt in diesen Sexspots analysiert.
Laut den Ergebnissen der Wissenschaftler gibt es in den Dünen von Maspalomas 298 Sexspots, verteilt auf 5.763,85 Quadratmeter. Alle Sexspots befinden sich fern ab der zugelassenen Wanderwege und bieten eine „üppige Vegetation“ sowie stabile Sanddünen (Nebkhas). Je größer einer der lokalisierten Sexspots ist, desto größer ist die Anzahl der Personen, die diesen nutzen. Zudem sind an dieses Sexspots die Menge an Abfall und Zerstörung an der Vegetation deutlich sichtbar. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass diese Sexspots direkte negative Auswirkungen auf die Dünen und auf acht einheimische Pflanzenarten hat, drei davon sind endemisch auf Gran Canaria.
Kein kurzes Projekt
Man wies darauf hin, dass es sich bei der Studie um „angewandte Forschung“ im Rahmen des MASDUNAS-Projektes des Cabildo de Gran Canaria handelte. Die Studie wurde nicht vor Kurzem erst begonnen, sondern lief schon länger. Durch diese Studie wurden allein in den Jahren 2018 und 2019 159 dieser Sexspots „stillgelegt“, indem die zerstörte Vegetation entfernt wurde und der Müll beseitigt wurde. Damit wurden 1.244,49 Quadratmeter der Dünen wieder zu einem Naturraum ohne Beeinträchtigung durch Sexspots.
Der nun erschienen Artikel, wurde im Journal of Environmental Management veröffentlicht. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Betreten der Dünen in Maspalomas abseits der Pfade kann ab sofort bestraft werden!, vom 22.05.2020