Santa Lucia de Tirajana – Der Dienst für historisches Erbe des Cabidlo de Gran Canaria untersucht derzeit in der archäologischen Zone rund um das „Fortaleza“ in Santa Lucia de Tirajana ein Massengrab der Ureinwohner. Entdeckt wurde das Grab von Archäologen des „Tibicena Arqueología y Patrimonio“. Es gab wohl auch schon aufschlussreiche Daten über die Bestattungspraktiken der Ureinwohner der Insel.
Finanziert werden diese Ausgrabungen und Untersuchungen vom Cabildo de Gran Canaria. In den letzten Jahren wurde viel Geld in die Hand genommen, um die archäologische Zone rund um „La Fortaleza“ weiter zu untersuchen und zu schützen. Es ist eine einzigartige Enklave der Insel, denn es ist die letzte Festung der Ureinwohner gegen die Spanier gewesen.
In dem Massengrab wurden Überreste von mindestens 10 Personen gefunden. Das Grab befindet sich in einer natürlichen Höhle, die etwa 8 Meter tief ist und 3 Meter breit. Zudem ist diese in einem sehr schwer zugänglichen Bereich angesiedelt. Die Überreset deuten sowohl auf Minderjährige Personen als auch Erwachsene hin.
Eine genaue Analyse steht noch aus, aber man schätzt, dass die Knochen aus dem 7. Jahrhundert nach Christus stammen, dies liegt nahe, da „La Fortaleza“ zu dieser Zeit besiedelt war. Eine Besonderheit wurde auch entdeckt, einige Konchen zeigen, dass diese gebrannt haben müssen. Unklar ist, ob man her von einer speziellen Zeremonie ausgehen muss, oder ob die Knochen erst später brannten.
Man hat auch eine weitere Grabhöhle entdeckt, in der sich allerdings nur Überreste von Kindern befinden, auch diese will man genauer untersuchen. Alle neuen Erkenntnisse dieser Ausgrabungen werden, nach Beendigung der Arbeiten, im Interpretationszentrum „La Fortaleza“ für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wichtig für die Geschichte von Gran Canaria
La Fortaleza ist der Ort der Insel, der wohl am längsten von den Ureinwohnern besiedelt war. Es gibt Belege dafür, dass Menschen hier seit dem 5. Jahrhundert nach Christus gelebt haben müssen. Dies wurde erst durch die spanische Eroberung im 15. Jahrhundert beendet. Archäologen gehen auch davon aus, dass sich in dem Gebiet noch endlose Funde machen lassen. Bisher hat man etwa 30 Strukturen entdeckt, diese reichen von landwirtschaftlichen Einrichtungen hin zu religiösen Orten und Lebensräumen. Man glaub gar Tribünen ausfindig gemacht zu haben.
Experten gehen auch davon aus, dass La Fortaleza letztendlich die wichtigste archäologische Stätte von Gran Canaria werden könnte. Es gibt noch viel zu erkunden und zu entdecken, das Gebiet ist sehr groß und umfasst sie Bergstrukturen La Fortalzea Grande, La Fortaleza Chica sowie den Berg Titana. – TF
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