Kanarische Inseln – Seit 10 Jahren gibt es auf den Kanarischen Inseln ein Gesetz zur „Erneuerung des Tourismus“. Die wichtigsten Hotelverbände der Kanarischen Inseln haben am gestrigen Dienstag deshalb eine Bilanz zu diesem Gesetz gezogen und fordern die Regierung der Kanaren auf, die vorgesehenen Pläne zur Verbesserung und Modernisierung des Tourismus mit mehr Anreizen, besser und attraktiver zu machen. Zudem sei eine größere Flexibilität seitens der öffentlichen Verwaltung dringend erforderlich.
Verluste im Tourismus bei günstigen Unterkünften
Ein weiterer Fakt, der analysiert wurde und vom kanarischen Institut für Statistik (ISTAC) erfasst wurde, ist das Verschwinden von sogenannten „Nicht-Hotels-Betrieben“. Damit sind beispielsweise Bungalowanlagen oder Apartmenthäuser gemeint. Zwischen 2015 und 2022 sind demnach 685 Betriebe dieser Art verschwunden (38,4 %), was einen Verlust von 68.209 günstigeren Betten bedeutet.
Gran Canaria habe mit rund 35.000 Betten die meisten Kapazitäten in diesem Bereich eingebüßt. Dies bedeutet wiederum einen Verlust bei der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Insel. Auch gehen dadurch Steuereinnahmen und Arbeitsplätze verloren. Sollte alles so weitergehen wie bisher, dann befürchten die Verbände, dass innerhalb der nächsten 10 Jahre keinerlei solcher Betriebe mehr auf den Kanarischen Inseln zu finden sein werden.
Forderung an die Rathäuser
Damit die Kanaren nicht weiter an Anschluss verlieren, fordern die Verbände insbesondere von den Rathäusern ein größeres Engagement, hier ganz besonders bei den Umweltverträglichkeitsstudien, die immer erforderlich sind, wenn ein Umbau oder eine größere Renovierung geplant ist. „Was nicht sein darf, ist, dass die Unternehmen hinter den öffentlichen Verwaltungen stehen müssen, damit sie die Fristen für eine Umweltverträglichkeitserklärung nicht verpassen“. Gegen diese „Nachlässigkeit müssen wir kämpfen“, so Jorge Marchial vom Hotelverband ASHOTEL.
Er führte noch weiter aus, dass man bei dem Wunsch nach mehr Qualitätstourismus mehr Instrumente zur Förderung des Sektors eingesetzt werden. „Nicht nur für Hotels und den Privatsektor, sondern auch für die öffentlichen Räume“. Er kritisiert, dass beispielsweise Arona (Teneriffa) und San Bartolomé de Tirajana (Gran Canaria) noch mit Plänen aus den 1990er-Jahren arbeiten.
Es dürfe zudem nicht sein, dass Lizenzen zwei Jahre dauern, bis diese erteilt werden. „Die neue Regierung muss dies zur Kenntnis nehmen“, der schlussendlich auch vor der „Tourismophobie“ warnte. Letzteres sieht er aufkommen, weil die Vermischung von Tourismus und Wohnraum weiterhin stattfindet und ein Problem sei. Denn obwohl es weniger Betriebe als vor 10 Jahren gibt, steigt die Zahl der negativ eingestellten Einwohner an.
Ein weiteres Manko sind Einkaufszentren, die schon über 40 Jahre alt sind. Auch hier müsste endlich etwas passieren. Bedauerlicherweise haben ja auch die öffentlichen Verwaltungen nicht einen Euro während der Schließungszeit durch die Corona-Pandemie investiert. Der Privatsektor habe bestmöglich versucht, die Zeit zu nutzen, kritisierte José María Mañaricua von FEHT.
Auf Susanne Pérez vom FTL beschwerte sich über fehlende Agilität der Behörden, was man jüngst in Puerto del Carmen beobachten konnte.
Alle Vertreter sind sich einig, die Renovierung einer touristischen Anlage darf nicht von einem Beamten abhängen, sondern müsste über unabhängige Architekten durchgeführt werden. – TF
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