Kanarische Inseln – Die Experten, die die Regierung der Kanarischen Inseln bei der Verhütung von Waldbränden beraten, betonen, dass in den Bergen der Inseln angesichts der zunehmenden Dürre und der hohen Gefahr eines Großbrandes im Sommer äußerste Wachsamkeit geboten sei. Die kam bei der letzten Sitzung im Rahmen der allgemeinen Vorwarnung zur Waldbrandgefahr auf den Kanaren (INFOCA) heraus, die am gestrigen Mittwoch in Santa Cruz de Teneriffa stattfand.
Bei dem Treffen, an dem der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, die Sicherheitsministerin, Nieves Lady Barreto, und der Minister für Territorialpolitik, Manuel Miranda, teilnahmen, wurden die Entwicklung der meteorologischen Situation seit der Aktivierung des Feuer-Voralarms im vergangenen März analysiert.
„Uns erwartet ein sehr schwieriger Sommer, in dem die Wahrscheinlichkeit eines Großbrandes größer ist als im letzten Jahr“, warnte Manuel Miranda. Er forderte alle Anwohner dazu auf, „die Augen in den Bergen zu haben“. Bei einem Ausbruch sei es „wichtig, diesen so schnell wie möglich zu stoppen“. Die Sicherheitsministerin Nieves Lady Barreto hat angekündigt, dass die kanarische Polizei „Anstrengungen zur Überwachung in den Waldgebieten in den Mittellagen unternehmen wird“.
Die Experten warnten davor, dass der diesjährige Sommer mit deutlich schlechteren Anzeichen beginnt als der im letzten Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch höhere Temperaturen geben wird, liegt bei 70 %, außerdem wird noch weniger Niederschlag erwartet, die Trockenheit in den Bergen wird also zunehmen. Seit etwa 10 Jahren befinden sich die Kanarischen Inseln in einer außergewöhnlichen Dürrephase und seit über 24 Monaten werden ungewöhnlich hohe Temperaturen verbucht. Die durchschnittlichen Werte werden des Öfteren um 3 °C oder mehr überschritten, heißt es in einer allgemeinen Erklärung der kanarischen Regierung.
Waldbrände durch Dürre massiv begünstigt
Diese anhaltende Dürre ist es, was die Experten besonders beunruhigt, die auch durch die mal wieder zu geringen Niederschläge im vergangenen Winter nicht beseitigt werden konnte. Die Böden sind und bleiben durchgetrocknet. Im letzten Winter gab es mit 49 % der erwarteten und üblichen Regenmenge deutlich zu wenig Niederschläge auf den Kanaren. Besonders besorgniserregend ist die Lage in den Bergen aufgrund der Trockenheit, die sich im Untergrund im Süden von Gran Canaria, im Südwesten von Teneriffa und sogar im Anaga-Massiv angesammelt hat, wo der aktuelle Feuchtigkeitsmangel noch nie so stark zu verzeichnen war. Besorgniserregend ist auch die Situation am Westhang von La Palma und in praktisch ganz La Gomera und El Hierro.
Unter diesen widrigen Bedingungen besteht ein hohes Risiko, dass es zu Bränden kommt, die über die Löschkapazität hinausgehen, und die Reaktion auf jeden Ausbruch muss sehr schnell und ausreichend dimensioniert sein, betont die Regierung der Kanarischen Inseln in der Erklärung.
Aus diesem Grund wird die Regierung mit den Stadträten, den Gemeinden und der kanarischen Polizei die Intensivierung der Überwachung in den Bergen koordinieren und im Sommer eine Sensibilisierungskampagne für die Bürger durchführen, um daran zu erinnern, wie wichtig es ist, beim geringsten Anzeichen eines Feuers den Rettungsdienst unverzüglich über die Telefonnummer 112 zu benachrichtigen.
Für den gesamten Sommer 2024 hat die Regierung eine Sondereinheit für die Bekämpfung von Waldbränden eingerichtet, diese besteht aus 1.450 Feuerwehrleuten, 174 Fahrzeugen und 18 Lufteinheiten. Alles bleibt den gesamten Sommer in Alarmbereitschaft. Die Feuerwehrleute stammen aus den lokalen Sicherheitsbehörden der kanarischen Regierung und den Cabildos von Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro. Diese Zahl umfasst technisches Personal, Management- und Koordinationspersonal, Unterstützung, Einsatzführung, Brandbekämpfungsteams, Luftkoordinatoren und andere Feuerwehrleute. Nicht inkludiert sind lokale Feuerwehreinheiten, wie beispielsweise die lokale Feuerwehr von Las Palmas oder San Bartolomé de Tirajana. – TF
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