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False Balancing – Die „eigene Meinung“ und die Fakten – Ein Kommentar

Dieser Beitrag wird wieder entsprechende Reaktionen in den sozialen Medien auslösen....

Lesedauer 3 Minuten

Welt – Dieser Beitrag ist ein „Meinungsbeitrag“ in Kombination mit Fakten zum Thema „False Balancing“ oder wie man auf Deutsch sagt „Falsche Ausgewogenheit“. Wer also weder unsere Meinung noch Fakten dazu lesen will, der sollte den Artikel nicht lesen. Wir finden, dass auch wir einmal dieses Thema aufgreifen müssen, da auch wir immer wieder damit konfrontiert werden. Was teils unerträglich erscheint.

Grob zusammengefasst bedeutet „False Balancing“, dass man insbesondere in den Medien, ob frei oder staatlich, immer wiederzusehen bekommt, dass ein wissenschaftlicher Konsens aufgrund von einer „Einzelmeinung“ infrage gestellt wird. Bei den Lesern und Zuschauern kann dies zu einer veränderten Wahrnehmung führen. Diese „Einbildung“, dass Fakten und Minderheitenmeinungen gleichwertig sind, ist ein „False Balancing“.

Es gibt dafür diverse Beispiele in Talkshows des Fernsehens, aber auch in Zeitschriften und Zeitungen; von Internetseiten muss man gar nicht erst sprechen. Hierbei werden beispielsweise Argumente und Belege angeführt, die in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Nachweisen der jeweiligen Seiten stehen oder Informationen unberücksichtigt lassen, die die Behauptung einer Partei als haltlos erscheinen lassen würden. Teilweise werden auch wissenschaftlich völlig haltlose Thesen als plausible oder gar fundierte Hypothesen präsentiert. Ursache für diese Verzerrung ist häufig der Wunsch von Journalisten, Verzerrung möglichst zu vermeiden. Stichwort „Man darf seine eigene Meinung ja nicht mehr sagen“. Darauf zielen diese Journalisten ab, um eben genau diese Menschen doch zu erreichen.

Durch diese vermeintlich objektive Darstellung, die man als „Neutral“ bezeichnen könnte, die sich aber nicht am Forschungsstand orientiert, sondern Mehrheits- bzw. Konsensmeinung und Außenseitermeinung als gleichwertig darstellt, kann in der Öffentlichkeit ein falsches Bild über den Kenntnisstand innerhalb der Wissenschaft, das bis hin zur Verbreitung von klaren Falschinformationen reichen kann, erzeugen.

Was wir erelben und was wir gegen False Balancing tun

Wir erleben dies in einigen Fällen wie z. B. beim wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel oder der Wirksamkeit von Impfungen (Stichwort COVID-19) immer wieder, insbesondere bei Facebook und Co. So wird selbst bei seit langem wissenschaftlich unumstrittenen Themen der Eindruck erweckt, diese würden in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Und man versucht „seine Meinung“ mit Tatsachen zu untermauern, wie oft beim lokal versprühten Wetter, was man gerne als Argument gegen Fakten zum Klimawandel oder statistischen Daten verwendet.

Aus diesem Grund stehen wir klar gegen diese „eigenen Meinungen“ ein, wir können ein „False Balancing“ nicht zulassen, denn dies führt unweigerlich zu einer Art „Stillstand“, den wir als Spezies nicht haben sollten. Vornehmlich nicht beim Thema Wissenschaft.

Wir können zwar verstehen, dass „Neutralität“ bei Berichterstattung die Norm sein sollte und letztendlich auch ist, was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass Falschbehauptungen wie „Ein Binnenforscher behauptet, die Nordsee existiert nicht“, irgendeinen Platz in den Medien benötigt. Die Nordsee ist faktisch existent und daher muss man darüber nicht diskutieren. Ebenso wenig ist der Fakt, dass Bayern München Rekordmeister im deutschen Fußball ist, nicht umzustoßen; andere Meinungen kann es ja geben, aber den Fakt ändert dies trotzdem nicht. Man sollte immer eine „eigene Meinung“ haben, aber man muss auch nicht immer diese „eigene Meinung“ selbst glauben.

Im Gegensatz zu anderen Verzerrungen durch Medien ist falsche Ausgewogenheit oft auf den Versuch zurückzuführen, Verzerrungen zu vermeiden. Was ein „False Balancing“ jedoch nicht richtig macht. Wissenschaftler sprechen nur dann mit wissenschaftlicher Autorität, wenn sie den Forschungsstand wiedergeben. Vertreten Sie hingegen eine Meinung, die nicht von der Beleglage gestützt wird, dann sind Ihre Qualifikationen belanglos. Wissenschaft selbst sagt schon, worum es eigentlich geht, Wissen zu schaffen; dies beruht auf Forschung, die Fakten zum Vorschein bringen, Thesen und Behauptungen sind jedoch keine Fakten. Daraus gebildete „Meinungen“ sind zwar akzeptabel, aber eben auch keine Fakten.

Aus all diesen Gründen verbeten wir niemandem, eine eigene Meinung kundzutun, insbesondere nicht in den Kommentaren auf Facebook und Co. Aber wir treten diesen Meinungen entscheidend entgegen, wenn diese nur ein „False Balancing“ bedeuten würden. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Das „dürft ihr nicht schreiben“, weil es „niemanden interessiert“, ach echt? Ein Kommentar!, vom07.06.2023

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Auszüge des Artikels stammen aus Wikipedia!

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