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Lügt das Cabildo im Zusammenhang mit Umweltschutz und dem nachhaltigen Wirtschaftsplan?

Angeblich geht es nur um den weiteren Ausbau des Tourismus...

Lesedauer 3 Minuten

Gran Canaria – Hält sich das Cabildo de Gran Canaria nicht an die eigenen Aussagen im Zusammenhang mit Umweltschutz und dem nachhaltigen Wirtschaftsplan, den man angeblich verfolgt? So verlautet zumindest die Kritik der Organisatoren der Massendemonstrationen auf den Kanaren vom 20. April 2024.

Der Koordinator der Demonstration auf Gran Canaria sieht das Cabildo als den Hauptverantwortlichen für die „skandalöse Verschlechterung der Umwelt- und Sozialsituation“ auf Gran Canaria. Die Insel befindet sich derzeit in einer „Extremsituation“; heißt es weiter und der Süden von Gran Canaris stünde „kurz vor dem Zusammenbruch“.

Man hat auch diverse Beispiele angebracht, die diese Anschuldigungen untermauern sollen. Da wäre der geplante Bau eines 5-Sterne-Hotels in Pasito Blanco mit einer Bettenkapazität von 1.104, neue Touristenvillen in El Pajar mit einer Kapazität von 2.000 Betten; oder das neue Lopesan-Hotel in Meloneras für 1.200 Personen.

Weitere Kritikpunkte, die diese These untermauern sollen, sind der geplante Ausbau der Autobahn bei Telde, der mögliche Ausbau des Flughafens von Gran Canaria, der Bau der Zugstrecke oder die Umsetzung des Siam Park auf Gran Canaria. Dies seien nur „einige der geplanten Bauten, die im PIO (Generalplan für die Insel Gran Canaria) vorgesehen sind“.

Man sagt, dass „der Bau von mehr als 129.000 neuen Touristenbetten und die Verdoppelung des aktuellen Unterkunftsangebots nur einer der Aspekte des neuen PIO, der sich mit dem Raubtiermodell des Territoriums und der natürlichen Ressourcen befasst, sind“. Das Cabildo sieht nur die Zimmermenge, dabei vergessen die Politiker, dass jedes Zimmer in der Regel 2 Betten inkludiert.

Die Plattform, die angeblich „aus zahlreichen Gruppen“ besteht, prangert das Verhalten des Cabildo de Gran Canaria massiv an. „Zum Zeitpunkt der Genehmigung des neuen PIO gab es rund 132.550 Übernachtungsplätze auf der Insel“, so errechnet sich also die Verdopplung der Kapazität. „Dieser Plan bietet die verrückte Möglichkeit, die Zahl der derzeit vorhandenen Betten zu verdoppeln und zu beeinflussen.“

Die meisten Kapazitäten soll dabei, wie bisher auch, der touristische Süden bekommen, alleine für dort seien in dem neuen PIO 88.000 neue Touristenbetten geplant.

Kritik gut und schön, aber…

Dabei sind Planungsmöglichkeiten nicht gezwungenermaßen auch real umgesetzte Projekte. Die Politik hatte schon angegeben, dass mit dem PIO die Kapazitäten langfristig erreicht sind. Beim Flughafen wissen wir, dass der mögliche Ausbau erst einmal kein Thema mehr ist; und die notwendige Erweiterung der Autobahn bei Telde ist ebenso wie die geplante Zugstrecke eine notwendige Infrastrukturmaßnahme, die im Grund für die Anwohner von Bedeutung ist. Zusätzlich dient die Zugstrecke langfristig dem Umweltschutz durch nachhaltige Mobilität.

Man muss aber auch abwarten, was letztendlich alles kommen wird und wie es genau umgesetzt wird. Der Bau von weiteren Hotels im touristischen Süden ist zunächst, ganz nüchtern betrachtet, kein Problem für das Leben der Menschen auf der Insel. Auch für die Natur in der Zone nicht, denn da gibt es kaum nennenswerte Natur. Das sieht im Norden und in den Bergen ganz anders aus.

Man muss „leider“ auch Vertrauen haben, dass die Politik mit einem guten Maß handelt und sowohl Wirtschaft als auch Umwelt im Auge behält. Die NC mit Antonio Morales hat Gran Canaria seit der Regierungsübernahme jedenfalls deutliche Veränderungen positiver Eigenart genau in diesem Zusammenhang gebracht. – TF

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