Kanarische Inseln – Die Dürre auf den Kanaren sorgt für Unruhe in der Landwirtschaft, aus diesem Grund hat der Minister für Landwirtschaft der Kanaren, Narvay Quintero Gesetzesänderungen ins Spiel gebracht, dazu gehört auch die Änderung des Wassergesetzes der Kanarischen Inseln. Damit will man der Dürre entgegentreten, die auf dem Archipel vorherrscht und auf Teneriffa schon zu einem Verlust von 45 % der „normalen“ Niederschläge geführt hat.
Für den 11. März 2024 wird auf den Kanarischen Inseln der sogenannte „Dürretisch“ einberufen, dessen Vorsitz wird der kanarische Präsident, Fernando Clavijo (CC), haben. An diesem wichtigen Treffen nimmt auch der Gemeindeverband der Kanarischen Inseln (FECAM), die einzelnen Regierungen der jeweiligen Inseln und diverse Agrarorganisationen teil.
Der Minister erklärte, dass nach dem erste „Dürretisch“ ein zweites Treffen stattfinden soll, daran werden auch verschiedene Vertreter der einzelnen politischen Fraktionen teilnehmen, die „angesichts der neuen Dimension der Wasserlage auch konkrete Gesetzesänderungen vorschlagen müssen“, zum Beispiel die Änderung des Wassergesetzes vom 26. Juli 1990.
Der Minister erinnerte daran, dass man gemeinsam mit der Zentralregierung von Spanien eine Gesamtinvestition von 70 Millionen Euro bis zum Jahr 2027 für die kanarische Landwirtschaft plant. Das Wichtigste sei jedoch nicht das Geld, sondern dass Bauprojekte im „Zusammenhang mit Wasser alle Segnungen haben“, um diese ausführen zu können.
Für Teneriffa nannte er die Beispiele des Ausbaus der Wasserregeneration für die Bewässerung oder die Modernisierung und Verbesserung der Bewässerungs-Infrastruktur.
Wassernotstand auf Teneriffa genehmigt
Unterdessen hat der Inselrat für Wasserangelegenheit von Teneriffa den Wassernotstand des Cabildo einstimmig angenommen. Inselpräsidentin Rosa Dávila wies nach dem Treffen darauf hin, dass „wir der Erklärung zugestimmt haben, ein grundlegendes Bündnis mit der Landwirtschaft zu schließen“. Der Agrarsektor bietet auf Teneriffa über 10.000 direkte Arbeitsplätze und „wir müssen auf den Wasserbedarf reagieren. Wir haben sehr lange Sommer, trockene Winter, die Niederschläge sind im Vergleich zum letzten Jahr um 83 % zurückgegangen und es musste eine schwierige und mutige Entscheidung getroffen werden. Wir müssen von der Realität ausgehen und das heißt, wenn wir den Sommer und die Ernten retten wollen, müssen wir die Entscheidungen jetzt treffen“.
Dazu wird das Cabildo de Teneriffa die Installation von fünf mobilen Entsalzungsanlagen in den Gebieten Fonsalía (Guía de Isora), Mesa del Mar (Tacoronte), Valle de Güímar, Valle de La Orotava und Granadilla einleiten, damit man die Landwirtschaft schnellstens entlasten kann. Einige dieser Anlagen sollen bereits im April eintreffen und installiert werden. Durch die Erklärung des Wassernotstandes sind Fristen und Genehmigungsverfahren diesbezüglich erheblich kürzer. Nur so konnte sichergestellt werden, dass die Bereitstellung von diesen Diensten schnellsten erfolgt.
Damit dies finanziell auch alles möglich sein wird, wird am morgigen Mittwoch eine Änderung des Haushaltes für 2024 beschlossen werden. Damit sollen weitere 20 Millionen Euro freigemacht werden, die dafür aufgewendet werden können. Zu den Entsalzungsanlagen soll auch eine Hebeanlage installiert werden, die das entsalzte Wasser in die Bergregionen pumpen kann.
„Was wir nicht tun können, ist wegzuschauen, insbesondere nach fast einem Jahrzehnt, in dem auf der Insel Teneriffa mehr als 7.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche verloren gegangen ist“, so die Präsidentin.
Sobald das Cabildo das Dekret annimmt, beginnt eine Einspruchsfrist von fünf Tagen, wenn diese verstrichen ist, tritt das Dekret umgehend in Kraft. Dies ermöglicht die sofortige Installation der Entsalzungsanlagen; eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist dann nicht erforderlich.
Die Priorität des Cabildo von Teneriffa ist klar, die Landwirtschaft muss mit Wasser versorgt werden. Danach folgt die Versorgung der Menschen im Sommer. Obwohl die Präsidentin die Verantwortung der Gemeinden Fasnia und Arico schätzt, sieht sie es persönlich nicht als Notwendig an, den Wasserverbrauch auf der gesamten Insel zu beschränken, so wie in den beiden Gemeinden durch die Gemeindeverwaltung angeordnet. Die beiden Gemeinde haben nicht den menschlichen Verzehr beschränkt, jedoch sollte man „beim Waschen und Spülen“ den Verbrauch stark einschränken.
Dávila bekräftige aber auch, dass „der Tourismus einen Teil dazu beitragen muss“, um die Situation auf der Insel zu entschärfen. Sie deutete an, dass es Gespräche mit Unternehmen aus der Branche geben wird, die beispielsweise über eigene Entsalzungsanlagen verfügen, damit diese der Allgemeinheit zur Verfügung stehen könnten, aber hier insbesondere der Landwirtschaft. – TF
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