Las Palmas – Nochmals neue Vorwürfe gegen Fußball-Boss Miguel Ángel Ramírez! Die Staatsanwaltschaft hat eine Anklageschrift eingereicht. Es geht diesmal NICHT um Deals während der Corona-Pandemie aus dem sogenannten Damco-Fall. In der neuen Anklageschrift fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren sowie die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 2,89 Millionen Euro. Die Forderung basiert auf zwei Verbrechen gegen die Sozialversicherung, die durch die Unternehmen Sinergias de Vigilancia y Seguridad sowie Marsegur Canarias, auch bekannt als Novo Segur begangen wurden.
Neben Ramírez wurden fünf weitere Personen angeklagt. Alle haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Generalkasse für soziale Sicherheit gesamtschuldnerisch 791.572 Euro vorenthalten. Es geht um nicht korrekt abgerechnete Sozialversicherungsbeiträge, also ein ähnlicher Fall wie der von Ramírez, den er mit einem Freispruch „überstanden“ hatte. Die übrigen Angeklagten sind Alicia Pérez Sánchez – von der die Staatsanwaltschaft die gleiche Strafe wie bei Ramírez verlangt –, Jacobo López Perdomo – dem drei Jahre und eine Geldstrafe von 517.394 Euro drohen –, Antonio Redondo Álvarez, Jesús Miguel Acosta Santana und Gladys Acosta García – von diesen letzten drei verlangt man drei Jahre Gefängnis und 2.374.718 Euro. Es sollte noch eine weitere Angeklagte geben, Marta Rosa Hernández Marrero, doch die Dame ist am 2. März 2024 verstorben.
Die gleiche Staatsanwältin jagt Ramírez
Das neue Verfahren wurde im Untersuchungsgericht Nummer 8 von Las Palmas eingeleitet. Dieses muss zunächst klären, ob die Vorwürfe grundlegend richtig sind. Es soll zunächst geklärt werden, ob Angestellte falsch bezahlt wurden und ob diese dadurch nicht den staatlichen Vereinbarungen des Sicherheitsdienstleistungsbereiches entsprachen, was wiederum einen Betrug an der Sozialversicherung mit sich ziehen würde. Ein Vorgang, der, laut Staatsanwaltschaft, „mit offensichtlich betrügerischer Absicht“ stattfand.
Für die Klageschrift ist die stellvertretende Staatsanwältin für Wirtschaftskriminalität, Evangelina Ríos, zuständig. Sie hatte auch den Vorwurf mit den Deals in der Corona-Pandemie bearbeitet. Sich führt in der Anklageschrift aus, dass die Unternehmen „Gehaltsbedingungen auferlegten, die niedriger waren als diejenigen, auf die sie gemäß den geltenden Vorschriften Anspruch hatten“. Diese „Mutmaßlich kriminellen Vorgänge haben damit nicht nur den Arbeitnehmern, sondern auch der Sozialkasse geschadet“.
Es gab schon in den Jahren 2014 und 2015 entsprechende Verfahren, eingeleitet durch die Arbeitsinspektion. Damals musste das Unternehmenskonstrukt eine entsprechende Nachzahlung leisten. Rechtfertigte sich jedoch damit, dass die wirtschaftliche Lage keine anderen Optionen bot. Dies wurde anhand der Umsatzzahlen jedoch widerlegt. Der Umsatz stieg vom Jahr 2014 auf das Jahr 2015 sogar noch an. Diese „Zahlen rechtfertigen nicht die Lohnkürzungen der Arbeitnehmer, welches der Sozialkasse einen wirtschaftlichen Schaden beifügte“. – TF
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