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Junge Menschen in Spanien können wohl frühestens mit 71 in Rente gehen – Ist das System am Ende?

Oder man nimmt massive Kürzngen in Kauf.

Lesedauer 2 Minuten

Spanien – Laut einer Studie der BBVA-Stiftung und des Instituts für Wirtschaftsforschung aus Valencia (IVIE) wird bei der aktuellen Beschäftigungsquote von lediglich 43,2 % der 16- bis 29-Jährigen deren Renteneintrittsalter massiv nach oben steigen. Im Jahr 2065 werden diese jungen Menschen nur 30 Beitragsjahre nachweisen können, was sich negativ auf die Berechnung der Rente auswirken wird.

Die Rentenreform von Spanien führt dazu, dass ab dem Jahr 2027 ein Renteneintritt erst ab 67 Jahren mit einer 100 % Rente möglich sein wird. Dafür müssen aber auch 37 Beitragsjahre nachgewiesen werden. Sollte man 38,5 Beitragsjahre haben, kann man noch mit 65 Jahren in Rente gehen. Sollte man weniger Beitragsjahre haben, muss man entweder länger arbeiten oder Kürzungen in Kauf nehmen.

Nach Berechnungen in der Studie werden die oben genannten jungen Menschen vermutlich bis zum 71. Lebensjahr arbeiten müssen, um einen Anspruch auf die volle Altersrente zu erlangen, sofern man den Lebensstandard während des Berufslebens halten kann. Abweichungen würden das mögliche Renteneintrittsalter noch weiter nach hinten verschieben.

Weitere Probleme in der Zukunft mit der Rente

Die letzte Rentenreform hat zudem dazu geführt, dass die zu erwartende Rente lediglich 75,3 % des letzten Gehaltes erreichen wird. Bisher lag dieser Wert bei 77,1 %. Zudem müssen die Menschen deutlich mehr in die Rentenkasse einzahlen.

Derzeit gibt es schon Debatten darüber, weitere Reformen für die Rente durchzuführen, was dazu führen könnte, dass die Höhe der zu erwartenden Rente auf gerade einmal 57,6 % fallen würde, das alles bei noch höheren Beiträgen.

Diese Debatten sind davon angeregt, wie es in Ländern rund um Spanien gehandhabt wird. Da gibt es beispielsweise die Forderung, die zu erreichenden Beitragjahre auf 40 anzuheben oder die Rente an die durchschnittliche Lebenserwartung zu koppeln, die dann als Nachhaltigkeitsfaktor die Rentenhöhe nochmals reduzieren könnte.

Kommentar: Ist die Rente am Ende?
Wenn man all diese Daten berücksichtigt und die aktuellen Debatten betrachtet, egal wo in der EU, dann muss man die Frage stellen, ob das aktuelle Rentensystem überhaupt noch existieren kann, wenn die heutige Jugend irgendwann dann in dem Alter sein wird, eine Rente zu bekommen.

Es nützt niemandem, wenn man immer höhere Beiträge monatlich abrücken muss, und dafür unter dem Strich immer weniger und immer später etwas bekommt. Ein Renteneintritt über 70 ist für endlos viele Berufe kaum vorstellbar, also bekommen diese Berufe massive Kürzungen zu spüren oder es muss wieder Sonderregelungen geben, was aber auch wieder kaum finanzierbar sein wird.

Man muss als junger Mensch fast damit rechnen, dass man „umsonst“ arbeiten geht, zumindest im Zusammenhang mit den Einzahlungen in die Rentenkasse. Ob man damit noch lange eine stabile Gesellschaft gewährleisten kann, muss daher auch infrage gestellt werden. Insbesondere dann, wenn man sieht, wie die Inflation jährlich zuschlägt. – TF

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