Maspalomas – Schon öfters hatten wir das Thema des steigenden Meeresspiegels bei uns in den News. Mit jedem Kubikmeter Eis, welches in der Arktis schmilzt, kommt mehr Meer in das Landesinnere, auch und insbesondere von Maspalomas.
Der steigende Meeresspiegel macht keine Geräusche, doch die Zukunft für Maspalomas sieht „feucht“ aus. Von den Dünen könnte fast alles verschwinden. Ingenieur Pablo Manzanares von der Autonomen Universität Madrid warnte diese Woche in einem viralen Beitrag: „Was in der Arktis passiert, bleibt nicht in der Arktis.“ Die Kanarischen Inseln zahlen bereits den Preis. Und in Maspalomas erst recht.
Maspalomas steht letztendlich an vorderster Front beim Klimawandel. Laut Studien der Kanarischen Regierung und von Grafcan (Hier gibt es gar einen Simulator) gehört Maspalomas zu den 140 Küstenkilometern, die bis 2100 durch Erosion oder Überschwemmungen vom Wassereinfall bedroht sind.
Die Strände könnten um bis zu 30 Meter zurückweichen. Einige, wie Playa del Inglés oder Maspalomas selbst, könnten in den nächsten 50 Jahren teilweise verschwinden, was mehr als 25.000 touristische Betten und einen großen Teil der lokalen Wirtschaft beeinträchtigen würde.
Seit dem Jahr 1900 ist der Meeressopiegel entlang den Küsten der Kanaren um gute 27 Zentimeter angestiegen. Fast die Hälfte dieses Anstiegs verzeichnete man in den letzten 3 Jahrzehnten. Damit ist dies keine Frage mehr von prognosen für die Zukunft, sondern schon jetzt bittere Realität.
Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels auf Maspalomas
Die Kosten sind nicht nur ökologischer Natur. Sie betreffen auch den Tourismus, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Laut einem Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Kanarischen Inseln könnte der Küstenrückgang in San Bartolomé de Tirajana jährliche Verluste von bis zu 4,25 Millionen Euro verursachen, wenn keine sofortigen Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden. Im Extremfall könnten zudem 1.000 bis 2.000 Einwohner zwangsumgesiedelt werden.
Das ist weder aus einem Katastrophenfilm abgeleitet noch ist das eine Art apokalyptischer Aktivismus. Das ist und bleibt bittere Realität. Selbst der Leuchtturm von Maspalomas, das Wahrzeichen des Südens, ist gefährdet. Wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt, könnte er in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weniger als 15 Meter von der Küste entfernt sein.
Unterdessen verfügen weder das Küstenministerium noch die Regierung oder der Stadtrat über einen konkreten Schutzplan für den Küstenstreifen im Süden von Gran Canaria.
Das kanarische Klimagesetz wurde zwar verabschiedet, allerdings ohne klare Finanzierung für Küstenprojekte. Auch ein lokaler Resilienzplan für den Kern von Maspalomas wurde noch nicht umgesetzt. Weder Wellenbrecher noch künstliche Strände noch naturbasierte Lösungen sind in irgendeine Umsetzungsphase eingetreten.
Der Klimawandel und dessen Folgen sind damit nicht mehr nur ein Thema für die Eisbären in der Arktis es betrifft alle im Süden von Gran Canaria. Es betrifft die Hotels in Playa del Inglés, Pensionen in San Fernando, auch die Kellner die in El Tablero leben, die Rettungsschwimmer in Meloneras und auch Rentner, die sich entschieden haben, ihren Ruhestand in der Sonne zu verbringen. – TF
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