Infos Gran Canaria | Das Inselportal
NewsGeschehnisseSpanien & Die WeltTechnik & Wissenschaft

Totaler Blackout in Spanien – Auch Kanaren waren von Kommunikation abgeschnitten

Es gibt im Telefonnetz noch immer Störungen!

Lesedauer 4 Minuten

Spanien/Kanaren – Der große Blackout von Spanien am gestrigen Montag war das Thema und betraf die Kanarischen Inseln indirekt auch, denn auf den Kanaren ist das gesamte Telefonnetz ausgefallen und bis heute noch nicht zu 100 % wiederhergestellt.

Vor wenigen Minuten trat Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) erneut vor die Presse, um über den aktuellen Stand zu sprechen. Er erklärte, dass Spanien „das Schlimmste der Krise überwunden hat und sich stetig auf dem Weg zur Normalität befindet“. Insgesamt seien 99,5 % des Strombedarfs wieder gedeckt, erklärte er weiter.

Der große Blackout trat am gestrigen Montag ab ca. 12:33 Uhr auf. Schon zur Nachmittagszeit waren in vielen Geschäften in ganz Spanien Radios, Taschenlampen und Batterien ausverkauft, auch Gaskocher waren kaum noch zu bekommen. Der Verkauf war gestern so stark, dass der Verband der Elektrofachhändler davon sprach, dass diese Menge an verkauften Produkten normalerweise in einem ganzen Monat verkauft wird.

Kein Cyberangriff für Blackout verantwortlich

Eine andere Pressekonferenz am Morgen brachte dann zumindest einige Spekulationen zum Grund des Blackouts zu erliegen, denn Red Electrica Espanola (REE) schließt vorläufig einen Cyberangriff als Ursache für den Blackout aus. Dazu sagte der entsprechende Serviceleiter, Eduardo Prieto: „Wir konnten feststellen, dass es keinen Eingriff in die Steuerungssysteme von REE gab, der den Vorfall verursacht haben könnte“.

Ab dem gestrigen Tag wurde massiv darüber spekuliert, ob Spanien ggf. einen Cyberangriff erlitten habe, um das Land lahmzulegen. Es wurde auch berichtet, dass man täglich etwa 1.000 Cyberattacken auf das Stromnetz von Spanien abwehren muss.

Mit dieser Aussage ist aber weiterhin unklar, was den großen Blackout im Land verursacht haben könnte.

Einen weiteren Ausschluss gab der spanische Wetterdienst AEMET an, denn es gab „kein ungewöhnliches meteorologisches Ereignis“, welches einen Ausfall des gesamten Stromnetzes verursacht haben könnte. Auch wurden keine atmosphärischen Störungen registriert.

In einer ersten Pressekonferenz am gestrigen Montag erklärte Pedro Sánchez, dass ein plötzliches „Verschwinden von 15 Gigawatt“ aus dem Stromnetz von Spanien zum Blackout führte, aus diesem Grund gingen alle Kraftwerke in eine Sicherheitsabschaltung. Bis dato konnte noch nicht festgestellt werden, warum es diesen starken Einbruch in der Leistung der Stromversorgung gab.

Züge vielen durch Blackout auch aus

Auf dem Festland brachen alle Zugverbindungen zusammen und auch Flüge mussten gestrichen werden. Diverse Züge blieben einfach mitten auf den Strecken stehen und die Passagiere mussten befreit werden, dies dauerte bis zum späten Abend des gestrigen Montags.

Heute Morgen melden die Flughäfen im Land, dass wieder alles normal funktioniert. Die Nachwirkungen vom gestrigen Montag werden aber auch am heutigen Dienstag weiterhin zu spüren sein, erklärte AENA.

Der Justizrat von Spanien hat unterdessen bestätigt, dass alle Verfahren um zwei Tage verlängert werden. Dies wurde entschieden, indem man die Verfahren für die Tage 28. und 19. April ausgesetzt hat. Diese Aussetzung verhindert nicht die gültige Durchführung dringender und nicht aufschiebbarer Verfahrenshandlungen oder solcher zum Schutz der Grundrechte oder solcher, die mit vollen Garantien durchgeführt werden können.

Kanaren fast vollständig vom Telefonnetz getrennt
Schon ab der Mittagszeit des gestrigen Montags spürte man, dass mit den Internetleitungen etwas nicht stimmt. Immer wieder gab es kleinere Ausfälle, auch kamen weder SMS noch Telefonanrufe durch. Aus diesem Grund hatte die Regung der Kanaren in der Mittagszeit die Alarmsituation für die Basisversorgung (PLATECA) aktiviert. Auch wir konnten nicht berichten…

Diese Alarmsituation wurde dann um 22:30 Uhr auf die höchste Stufe, die Notfallsituation, hinauf gestuft. Zu der Zeit ging im Telefon- und Internetnetz der Kanarischen Inseln nichts mehr. Die Ausfälle in den Rechenzentren der großen Telefonanbieter im Land waren die Gründe für diesen Totalausfall der Kommunikationswege.

Es war auch nicht mehr möglich, die 1-1-2 anzurufen, in Notfällen musste man die nächstgelegene Polizeistation anfahren oder selbst ins Krankenhaus fahren. Aus diesen Gründen wurden alle Krankenwagen, die auch lebensrettende Maschinen inkludieren (SUC) aktiviert und vorsorglich zu allen Gesundheitszentren der Kanarischen Inseln geschickt, damit alle auf mögliche Notfälle adäquat reagieren konnten.

Ab da. 22:30 Uhr begann eine leichte Erholung der Netze. Aber bis heute ist noch nicht wieder alles hergestellt. Insbesondere Kunden von Telefonica haben weiterhin Probleme mit den Telefondiensten. Vodafone berichtet, dass rund 95 % aller Netze wieder einsatzbereit sind. Auch Orange gab eine Erholung von 90 % an. Movistar hat sich bisher nicht zur Erholung der Netze geäußert.

Der Verband der Selbstständigen, ATA, bezifferte den Schaden, der dieser Gruppe durch den bundesweiten Stromausfall seit gestern Mittag entstanden ist, auf rund 1,3 Milliarden Euro.

„Heute ist immer noch ein schwieriger Tag, da es an vielen Orten keine Internetverbindung gibt, die Telefonleitungen nicht wiederhergestellt sind und es Transportprobleme gibt“, erklärte ATA in einer Pressemitteilung.

Ministerpräsident Pedro Sánchez versprach, dieser Angelegenheit auf den Grund zu gehen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und die notwendigen Reformen umzusetzen, um sicherzustellen, dass sich ein großflächiger Stromausfall wie der vom Montag nicht wiederholt. Außerdem werde er alle privaten Betreiber zur Verantwortung ziehen. – TF

Frisches AMAZON TOP-Angebot eingetroffen, nicht verpassen!

Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abonnieren.
Jetzt auch unseren WhatsApp-Kanal abonnieren, um immer die neusten News zu erhalten!
NEU: Infos-GranCanaria.com nun auch blei BlueSky! HIER folgen!

Ähnliche Beiträge

Wird die spanische Weltraumbehörde nach Maspalomas ziehen? So fordert es das Cabildo de Gran Canaria

Thomas F. InfosGC

Wetterwarnung auf den Kanaren wegen starkem Wind herausgegeben

Thomas F. InfosGC

Wetterwarnung: Starker Wind und Wellengang besonders im Südosten

Thomas F. InfosGC