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Nun doch: Treibstoffaustritt beim gesunkenen Trawler, 6 Kilometer Ölteppich im Atlantik

Gran Canaria – Der gesunkene russische Trawler „Oleg Naydenov“ verliert Öl. Dies bestätigten die Behörden mittlerweile. Der Ölteppich soll ca. 6 Kilometer lang sein. Nachdem der Trawler gesunken war hieß es noch, dass man es für nicht sehr Wahrscheinlich hält, das Treibstoff austreten wird. Die Behörden stehen massiv in der Kritik, Informationen werden nur in einer „Salamitaktik“ herausgegeben, selbst die Regierung der Kanarischen Inseln wird nicht ordnungsgemäß informiert.

Aufgrund der Strömungen seien bisher keine Inseln gefährdet heißt es. Etwa 40 Meilen südlich von Gran Canaria befindet sich die stärkste Konzentration von Treibstoff im Meer. Der Trawler liegt etwa 2.400 Meter weit unten, die Behörden wollen den Treibstoff extrahieren um weitere Verunreinigungen zu verhindern. Insgesamt sollen sich 1.409 Tonnen Treibstoff an Bord befunden haben, wie viel bisher ausgetreten ist, ist unklar. Auch ob es sich um ein Leck in einem Treibstofftank handelt ist unklar.

Es gäbe jedoch auch eine minimale Gefahr, dass sich der Ölteppich wieder auf die Inseln zubewegen könnte. In dem Bereich ist der Atlantik etwas schwer zu berechnen, eine kleine Änderung in den Strömungsverhältnissen kann alles ändern, aber auch das halten die Behörden für sehr unwahrscheinlich, wobei ein Treibstoffaustritt ja auch als unwahrscheinlich galt. Auch könnten Passatwinde, die vom afrikanischen Kontinent kommen den Teppich wieder Richtung Kanaren drücken.

Im betroffenen Gebiet ist die Umweltschutzpolizei Seprona der Guardia Civil im Einsatz um festzustellen, welche Schäden ggf. entstehen und bereits entstanden sind. Bei der Patrouille wurde bereits eine Karettschildkröte (gefährdete Art) geborgen, die nahezu vollständig mit Öl bedeckt war. Sie wurde in die Tierrettungsstation Tafira gebracht. Dort kümmert sich das Team von Biologe Pascual Calabuig um das Tier. Er sagte bereits, dass der Austritt des Treibstoffes eine „echte Katastrophe“ ist, die sich auf die gesamte Fauna in dem Bereich auswirken wird.

Mangelende Behördenkommunikation und Fehlentscheidungen in einer Ereigniskette wie dieser sind kaum zu verstehen. Wer nun wofür verantwortlich ist, ist zum aktuellen Zeitpunkt kaum zu sagen. Man kann nur hoffen, dass alles halbwegs gut ausgeht, auch wenn der bereits angerichtete Schaden schon zuviel gewesen ist. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Risiko eines Treibstoffaustritts beim gesunkenen Trawler wohl kalkulierbar, vom 16.04.2015
Russischer Trawler ca. 24 Kilometer südöstlich von Maspalomas gesunken, vom 15.04.2015

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