Playa del Inglés – Die aktuellen Probleme beim geplanten Siam Park Gran Canaria führen zu einer verbalen Schlammschlacht zwischen dem Bürgermeister von San Bartolomé de Tirajana, Marco Aurelio Perez (PP) und dem Inselpräsidenten Antonio Morales (NC). Begonnen hatte Perez bereits gestern mit dem Vorwurf, dass die NC wiedereinmal zeigen würde dass man den Tourismus lähmt indem man ein wichtiges Bauvorhaben blockiere. Er sagte sogar „der Feind von Gran Canaria sitzt auf Gran Canaria“.
Gleichzeitig forderte er auch, dass Antonio Morales seinen „Rücktritt überdenken solle oder zumindest ernsthaft darüber nachdenke müsse“.
Bei einer Pressekonferenz zu dem Thema makelte er auch an, dass schon zwei Gutachten vor dem aktuellen erstellt wurden in denen keinerlei Hinweise auf archäologische Funde zu finden sind, es sei schon „komisch“ das es ausgerechnet jetzt passiert.
An der Pressekonferenz nahm auch Augustin Manrique de Lara (Präsident des Arbeitgeberverbandes) teil, er hat sich natürlich auch beschwert, dass so Investitionen gelähmt werden aber gleichwohl auch signalisiert, dass das historische Erbe zu schützen ist. Er betonte jedoch auch, dass der neue Wasserpark ein wichtiger strategischer Pfeiler darstelle um mit der Karibik oder auch dem Mittelmeerbogen zu konkurrieren. Daher sei es „unpassend“ ein solches Projekt zu stoppen. Er fügte hinzu, dass das Cabildo de Gran Canaria „immer dieses Projekt unterstützt hatte, da es strategisch wichtig ist für die Insel“. Die starke Unterstützung des Cabildo hat das Projekt auch erst möglich gemacht.
Die Antwort von Antonio Morales ließ nicht lange auf sich warten. Er warf den Bürgermeister vor „Illoyal“ gegenüber den Institutionen zu sein zudem seinen die Informationen bezüglich eines gewünschten Baustopps „absolut falsch“. In der Tat ist durch das aktuelle Verfahren das Bauvorhaben nicht gefährdet oder gelähmt, es sei nur erforderlich, dass alle Informationen zusammengetragen werden. Daraus könnten zwei Dinge resultieren, der Fund wird als unwichtig betrachtet oder eben nicht. Bei zweiterem würde es sogar einen Mehrwert für den Wasserpark bedeuten, denn man könnte die archäologische Stätte auch problemlos in den Park integrieren, da ja nur 2% der Fläche betroffen sind.
Das Perez so massiv gegen das Cabildo von Gran Canaria schießt sieht er eher politisch motiviert, denn der zerbrochene Pakt zwischen der CC und der PSOE im kanarischen Rat führt dazu das die PP ggf. neuer Partner der CC werden könnte. Perez versucht sich da wohl schon in Position zu bringen.
Bezüglich der Anschuldigungen, dass das Cabildo immer wieder Projekte lahmen würde sagte er nur „die lokale Verwaltung hat die Hausaufgaben nicht gemacht“, alle Baustopps in der Gemeinde wurden von Gerichten angeordnet, weil es da Verfahrensfehler gegeben hatte. Evtl. ein Hinweis auf Korruption? – TF
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