Kanarische Inseln – Die sieben wichtigsten Tourismusgemeinden der Kanarischen Inseln haben sich auf einer ersten Konferenz dafür ausgesprochen, dass das neue Tourismusgesetz einer Überarbeitung bedarf. Man habe sich darauf verständigt, dass der Gesetzentwurf der Kanarischen Inseln überarbeitet werden müsse, und zwar dahingehend, dass touristische Ferienvermietung von privat in den Gemeinden möglich sein soll. Allerdings mit Beschränkungen.
Zum einen fordert die Gruppe eine klare und deutliche Formulierung was man unter Ferienunterkunft zu verstehen hat, zum anderen fordert man eben die Zulassung der Vermietung, allerdings nicht in Gebäuden die dem Kriterium der Nutzungseinheit unterliegen. Sprich, wenn ein Gebäude als touristisch klassifiziert ist. Das macht es erstmal wieder kompliziert, zumindest auf den ersten Blick.
In der gemeinsamen Erklärung haben die Gemeinden ein Tourismusmodell befürwortet, welches auf der Grundlage von Qualität und Vielfalt beruht. Nur so könnten sich die Kanarischen Inseln auf die sich ändernde Zeit im Tourismus einstellen. Zudem unterstrich die Gemeindegruppe, dass die Qualität der Beherbergungsbetriebe verbessert werden müsse und das man dazu auch wieder Fördergelder in die Hand nehmen will.
Eine weitere Randforderung ist die Verbesserung der Beschäftigungs- und Ausbildungspläne der Kanarischen Inseln. Denn nur eine qualitativ hochwertige Belegschaft könne dem Tourismus zuträglich sein. Die neue Digitalisierung mit dem G5-Ausbau sei ebenfalls wichtig.
Die Gemeinden haben sich darauf verständigt eine Forderung nach einem Tourismus-Infrastrukturplan auf jeder Insel und der Schaffung von sieben großen kanarischen Tourismusgebieten zu formulieren. Diese könnten in einer zentralen Verwaltung koordiniert werden, um beispielsweise die doppelten Infrastruktur-Pläne, die es derzeit in manchen Gemeinden gibt zu verhindern. Also eine gute Idee im Grunde, wenn sich die Gemeinden zuvor absprechen.
Eine weitere Randnotiz bestätigt, dass man eine Nachhaltigkeitsagenda einführen will, dabei soll es um grüne und saubere Gebiete gehen und die Abfallwirtschaft im Vordergrund stehen.
Und zu guter Letzt fordern die Gemeinden ein faires Steuersystem, welches den Gemeinden die Möglichkeit geben soll wettbewerbsfähig zu sein, derzeit bleibt nicht mal ein Zehntel der Einnahmen in den Gemeinden verglichen zu dem was diese am gesamten Haushalt der Inseln beisteuern. Das Verhältnis müsse ausgewogen sein, denn nur so können die Gemeinden zukunftssicher investieren und planen. Schnellere Modernisierungen wären dann auch möglich.
Mit den ganzen Punkten kann man die erste Konferenz der touristischen Gemeinden als Erfolg verbuchen, denn es scheint da mehr Einigkeit zu geben als man ggf. denken würde. Unterzeichnet haben die Erklärung die Bürgermeister von San Bartolomé de Tirajana, Mogán, Arona, Adeje, Guía de Isora, Ouerto de la Cruz, Pájara, Antigua und La Oliva. – TF
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