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Erstmals Rekonstruktion eines Schädels der Canarii (Ureinwohner von Gran Canaria) gelungen

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Gran Canaria – Erstmals in der Geschichte ist es forensischen Anthropologen gelungen ein Gesicht eines Ureinwohners von Gran Canaria zu rekonstruieren. Es handelt sich um den Schädel Nummer 977 der zu einer Frau gehörte. Mit den neusten Techniken ist es den Wissenschaftlern gelungen, der Dame ein Gesicht zu verleihen. Sie hatte eine dickere Nase mit dunklem Teint, dunkle Augen und eine Narbe auf der Stirn.

Aufgrund weiterer Analysen konnte man einiges über die Frau in Erfahrung bringen, als Sie starb, war sie vermutlich zwischen 25 und 30 Jahren alt, sie hat mehrere Zähne verloren, was auf Mangelerscheinungen hindeute, das Gesicht ist leicht deformiert, dies deuten die Wissenschaftler damit, dass sie im rechten Teil der Stirn einen schweren Schlag abbekommen haben muss. Die Frau gehörte zudem zur allerersten Generation von Menschen, die auf Gran Canaria lebte, die sogenannten Canarii. Vermutlich gehörte Sie zur oberen Gesellschaftsschicht.

Bislang lag der Schädel der unbekannten Frau im Museo Canario in Las Palmas, er wurde im Bereich Humiaga gefunden, daher trägt der Schäden den Namen Humigada-977. Durch Genanalyse ist es den Wissenschaftlern gelungen die Augenfarbe und Haarfarbe zu bestimmen und man ist sich zu 99% sicher, das dies stimmig ist. Bei der Hautfarbe liegt eine 80%ige Sicherheit vor. Der Schädel ist rund 1.500 Jahre alt und stammt demnach aus dem 6. Jahrhundert.

Der Direktor der Archäologie-Gesellschaft Tibicena Marco Moreno und die Kuratorin des Museo Canario, Teresa Delgado präsentierten das Ergebnis auf einer Pressekonferenz. Gleichzeitig erinnerten Sie daran, dass es sich bei dem Schädel um ein einzigartiges Fundstück, zusammen mit vier anderen handelt, die im oberen Teil des Fortaleza in Santa Lucia entdeckt wurden, die letzte Bastion der Aborigen während der spanischen Eroberung von Gran Canaria. Im Tempel Humiaga, der sich am Fortaleza befindet, wurden eben Ihr Schädel entdeckt. Da dort nur vier Schädel entdeckt worden sind, ist davon auszugehen, dass diese Menschen eine besonders hohe Stellung in der Gesellschaft der Canarii hatten.

Abgerundet wurde die Präsentation durch Kleidung der Frau, die aus Überlieferungen der kastilischen Eroberung stammen, wie genau diese sind, ist schwer zu sagen. Ebenso die Frisur, die man der Frau gegeben hat.

Im vergangenen Sommer wurde erstmals eine Rekonstruktion eines Ureinwohners der Kanaren veröffentlicht, diese kam aus der Universität von Dundee (Schottland), dort liegen auch Überreste der Canarii. Allerdings handelt es sich um eine 2D-Zeichnung, welche zudem recht ungenau ist, verglichen mit dem aktuellen Bild. – TF

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