Kanarische Inseln – Eine bisher geplante Sondersteuer für zuckerhaltige Getränke und Süßwaren wurde nun vom Finanzministerium der Kanarischen Inseln zurückgezogen. Die Ankündigung, diese Steuer einzuführen kam im Mai des vergangenen Jahres, nachdem im katalanischen Parlament eine solche Steuer beschlossen wurde. Vermutlich war es der Druck der Medien, der die Politik damals dazu drängte auch auf den Kanaren eine solche Steuer einzuführen. Die eigentliche Idee dahin ist, dass man mit solchen Maßnahmen die Fettleibigkeit der Menschen etwas eindämmen könnte.
Auf den Kanarischen Insel sind 37,1% der Menschen übergewichtig und 17,1% leiden sogar an Fettleibigkeit. Bei Kindern liegt der Wert der Fettleibigkeit sogar bei 24%, damit sind die Kanaren die mit am stärksten betroffene Region in Spanien. Allerdings will man diese Probleme nicht über Steuern lösen, so die Finanzministerin Rosa Dávila, stattdessen will man eine neue Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel einführen, die besonders schädlich sind.
In Spanien wurde eine solche Kennzeichnungspflicht der Lebensmittel durch königlichen Erlass verpflichtend, in diesem Jahr wenden einige Hersteller diese Kennzeichnung bereits an, in den kommenden Wochen werden nach und nach solche Lebensmittel in den Supermärkten zu sehen sein, nach einem Jahr Übergangszeit ist diese Kennzeichnung dann Pflicht. Die Kennzeichnung soll, wie man dies aus Deutschland kennt, eine Ampel darstellen, wobei Rot für schlecht und Grün natürlich für gut steht.
Ob diese Art der Kennzeichnung wirklich hilft, kann man anzweifeln, stehen die Nährwerte ohnehin schon auf den Lebensmitteln. Die Schockbilder bei Zigaretten haben keinerlei Effekt gehabt ebenso wenig wie Steuererhöhungen, wenn Menschen etwas haben wollen, dann nehmen sie es zu sich, sei es Zucker oder eben Zigaretten. Daher ist diese Lösung fürs Erste wohl akzeptabel aber nicht zielführend. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Steuer auf zuckerhaltige Getränke und süße Backwaren soll auf den Kanarischen Inseln kommen, vom 04.05.2017