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Was wurde aus dem Pumpkraftwerk zwischen Chira und Soria – Bürokratische Hindernisse, was sonst

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San Bartolomé de Tirajana – Was wurde eigentlich aus dem Pumpkraftwerk, welches zwischen dem Chira und Soria Damm errichtet werden soll? Im April kündigte Antonio Morales, der Inselpräsident der NC an, dass die Bauarbeiten wohl im Jahr 2019 beginnen werden, der Termin wird wohl nicht einzuhalten sein. Wie jetzt der zuständige Leiter der Wasserbehörde, Gerardo Henríquez auf Anfrage mitteilte, werden die Arbeiten erst nach 2020 beginnen können. Ein genaues Startdatum wurde auch jetzt wieder nicht genannt, das Projekt steht derzeit ohne Datumsangabe weiter in der Planung zur Durchführung.

Grund für die derzeitige Lage ist, dass die zuständige Gesellschaft für das Stromnetz in Spanien (REE) noch mit der Umweltverträglichkeitsstudie zu tun hat und dann fehlt die endgültige Genehmigung des Industrieministeriums von Spanien. Welches bisher im Übrigen, wenn es in Händen der PP gewesen ist, den Bau jedes mal torpediert hatte. Allerdings wurde das Kraftwerk nun nicht mehr als Energieproduktionswerk eingetragen, sondern als Energiespeicherwerk, damit wurden gewisse Regeln ausgehebelt die der Zentralregierung und damit dem Ministerium ein wenig die Hände gebunden haben.

REE hat bisher 21 Millionen Euro für Planungen des Projektes ausgegeben, zudem 1,5 Millionen Euro für Tests, di im Zusammenhang mit der Umweltverträglichkeitsstudie stehen. Es gibt eine Ausführungsfrist von sieben Jahren in denen das Projekt jederzeit verschoben werden kann.

Eine Zufahrtsstraße wurde bereits angelegt um an der geplanten Stelle des Kraftwerks bauen zu können, dafür wurden Bäume abgeholzt die jetzt andernorts wieder aufgeforstet werden.

Der erste Schritt für das Pumpkraftwerk wird aber die Entsalzungsanlage in Arguineguin sein, die das Wasser aufbereiten soll, welches in den oberen Damm, Chira eingeleitet werden soll. Man benötigt große Mengen Wasser um entsprechende Energie speichern und gewinnen zu können. Das Kraftwerk wird dann auf dem Weg zum unteren Stausee, Soria, gebaut. Dessen Turbinen sollen rund 200 Megawatt Energie produzieren.

Die geschätzten Gesamtkosten für das Werk belaufen sich auf 300 Millionen Euro und es soll laut REE 500 direkte Arbeitsplätze schaffen sowie 1.500 indirekte Arbeitsplätze. Also ein zukunftsorientiertes Projekt durch und durch.

Erstmals war das Projekt 2007 auf dem Plan, als die damalige Regierung von Gran Canaria (PSOE) unter Leitung von José Miguel Pérez es vorstellte. Im Jahr 2011 wurde das Projekt endlich ausgeschrieben die Endesa gewann die Ausschreibung mit fast voller Punktzahl. Dan gab es eine neue Regierung unter Leitung von José Miguel Bravo de Laguna (PP, jetzt UxGC), da tat sich rein gar nichts mehr, denn es gab kein Interesse an erneuerbarer Energie vonseiten der PP-Regierung. Endesa übertrug das Projekt dadurch an REE. Dies geschah im Jahr 2015, da war bereits Antonio Morales (NC) Präsident auf Gran Canaria. Er brachte das Projekt wieder zurück ins Rampenlicht und will es auf der Insel realisieren, er deklarierte es daher im Jahr 2016 zu einem Projekt von strategischem Interesse. Dadurch das derzeit die PSOE in der Zentralregierung in Madrid sitzt, könnten die Hürden, die noch da sind, endlich ausgeräumt werden. Daran wird derzeit gearbeitet.

Leiter der Wasserbehörde, Gerardo Henríquez wies darauf hin, dass „Die Anlage unverzichtbar sein wird, wenn der Moment kommt, an dem wir die Energie auch speichern müssen, die derzeit aus den Windparks generiert wird“.

Letztendlich bedeutet dies, der Wille das Projekt endlich zu realisieren ist größer denn je, allerdings hängt es, wie so oft, noch an bürokratischen Hindernissen, die derzeit aus dem Weg geräumt werden müssen. Wollen wir für uns alle Hoffen, dass dieses Projekt wirklich in den kommenden Jahren an den Start gehen kann. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
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