Kanarische Inseln – Der amtierende Minister für öffentliche Arbeiten, José Luis Ábalos hat am gestrigen Mittwoch erstmal zugegeben, dass seit der Einführung des Residentenrabattes in Höhe von 75% eine deutliche Preissteigerung bei den Flugpreisen zwischen den Kanarischen Inseln und dem spanischen Festland zu verzeichnen ist. Wir haben beobachtet, dass die Preise ein ungleichmäßiges Verhalten aufweisen, es gibt Anstiege von Durchschnittlich 20% und in einigen Fällen sogar um 40%“, so der Minister auf der letzten Plenarsitzung auf Anfrage von Ana Oramas (CC).
Seit Monaten hält sich die spanische Regierung zu dem Thema bedeckt, man hat lediglich bekannt gegeben, dass man eine Studie zu dem Thema in Auftrag gegeben hat, deren Ergebnisse stehen jedoch noch aus. Nachdem der Minister bereits erwähnt hatte, dass die Anwendung des 75%-Rabatts zu „perversen Verhaltensweisen“ geführt habe, gab er an, dass man eine weitere Studie bei der Universität Pompeu Fabra in Auftrag gegeben habe, um die Auswirkungen der Subventionen zu analysieren und alternative Lösungen zum aktuellen Bonusmodell zu finden, „um einige davon abzuhalten, sich Vorteile zu verschaffen“, damit sind die Fluggesellschaften gemeint.
Es werden auch Steuererklärungen gesichtet, um festzustellen, ob einige Menschen besonders von den Rabatten profitieren und andere nicht oder nur wenig. Damit möchte man ggf. ein neues Modell erstellen. Ebenfalls involviert ist die Wettbewerbskommission von Spanien (CNMC), um „Verhaltensweisen zu erkennen, die dem freien Wettbewerb zuwiderlaufen“. Die unabhängige Behörde für Steuerverantwortung (AIReF) soll Daten zur Bruttoliquidation der Luftzertifikate für die Untersuchung der Subventionen prüfen.
Gegen die Pläne, den Rabatt ggf. an Steuererklärungen zu koppeln sieht Ana Oramas als „alarmierend“ und „rechtlich bedenklich“ an. Die CC wird es „nicht zulassen, dass der Rabatt für Einwohner begrenzt wird“. – TF
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