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75%-Rabatt führt zu mehr Ticketverkäufen aber auch gestiegenen Preisen, die EU wird sich damit nun auch befassen

Kanarische Inseln – Der Residentenrabatt in Höhe von 75% auf Flugtickets und Fährfahrten hat im letzten Quartal 2018 zu einer deutlichen Erhöhung der Reisebereitschaft der Canarios geführt, 48% mehr Flugtickets wurden verkauft, trotzdem mussten die Reisenden im Schnitt sogar 6% mehr zahlen als vor der Subventionserhöhung. Jeder Canario zahlte im Schnitt für seine Reise 291,52 Euro. Dies wird nun auch die EU-Kommission untersuchen. Insgesamt gab es 2018 einen Anstieg von 30,8% bei den verkauften Tickets auf den Kanarischen Inseln, ein Plus von über 300.000 verglichen mit 2017.

Der Flug- und Schiffsverkehr innerhalb der Inseln ist dabei auch weiter gewachsen, 5,3% mehr Tickets wurden 2018 abgesetzt als noch 2017. Dies entsprach einer Gesamtmenge von 4.980.875 Tickets, allerdings gab es im letzten Quartal einen leichten Rückgang von 1,7%. Dies wird allerdings damit erklärt, das 2017 ein besonders aktives Jahr war, was den interinsularen Verkehr betraf.

Die EU Kommission beschäftigt sich nun mit dem Rabatt, denn dieser wurde von der Organisation Canarios Sin Alas (Canarios ohne Flügel) angezeigt. Diese beschwerte sich darüber, dass die neuen Rabatte zu einer künstlichen Anhebung der Ticketpreise geführt habe. Die Regierungen der Kanarischen Inseln und von Spanien kamen bisher allerdings zu dem Schluss, dass dies nicht passiert sei. „Es gibt klare Anzeichen dafür, dass die Subvention den Wettbewerb verzerrt und dazu führt, dass die Preise gestiegen sind“, sagte Pablo Hernández bei der Übergabe der Daten an Spohie Moonen, von der EU.

Man ging sogar noch einen Schritt weiter, die derzeitigen Subventionen seien nicht mit den EU-Vorschriften vereinbar, denn diese bevorteilen Unternehmen, die schon länger auf dem Markt der Kanaren aktiv sind. Bedeutet, dass Fluggesellschaften und Fährunternehmen erst in den Genuss der Subventionen kommen, nachdem diese sechs Monate auf dem Markt aktiv sind, bestehende Unternehmen haben die Subventionen seit dem Start erhalten. Dies könnte in der Tat problematisch sein. – TF

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