Kanarische Inseln – Die Zahl der angekommenen Flüchtlinge über den Atlantik ist im vergangenen Jahr auf den Kanarischen Inseln um 204% gestiegen, verglichen mit dem Jahr 2017. Dies geht aus dem vorläufigen Bericht des spanischen Innenministeriums hervor. Es waren sogar mehr Flüchtlinge als in den Jahren 2015, 2016 und 2017 zusammengerechnet. Insgesamt sind bis zum Jahresende 65 Boote an den Küsten der Kanarischen Inseln angekommen. Trotzdem ist das Mittelmeer stärker „gefährdet“.
In ganz Spanien sind bis zum Jahresende 56.480 Menschen über den Seeweg angekommen, das übertrifft sogar das bisherige Rekordjahr 2006. In dem Jahr 2006 kamen nach offiziellen Angaben 39.180 Menschen auf dem Seeweg nach Spanien. Ein Grund für diesen enormen Zuwachs in Spanien sind die gesperrten Häfen in Italien oder Malta, Spanien hat sich in den letzten Monaten immer wieder dazu bereiterklärt die Menschen aufzunehmen.
Besonders das Mittelmeer ist dabei im Fokus der Flüchtlinge, hier gibt es wesentlich einfacherer Überfahrten als im Atlantik, auch wenn hier viele Menschen ihr Leben lassen, laut Frontex im vergangenen Jahr 769 Personen, alleine auf dem Weg nach Spanien.
Auch die Landgrenzen in Ceuta und Melilla werden immer wieder „gestürmt“ obwohl Spanien hier die Sicherheitsmaßnahmen deutlich angehoben hat. Insgesamt kamen sowohl auf Seeweg als auch Landweg 62.479 Flüchtlinge im Jahr 2018 nach Spanien. Im Vorjahr (2017) waren es „nur“ 28.350 Personen. – TF
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