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Erste Branche kommt in Bedrängnis durch Hotelschließungen – Hilfen fehlen

Agüimes – Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise beginnen ihre Kreise zu ziehen, so sind Hotelwäschereien die ersten Unternehmen die nun in Schieflage geraten. Die Unternehmen, die oft in Industriegebieten, wie in Arinaga ansässig sind (auf dem Bild die leere Wäscherei El Romeral), haben keine Auftraggeber mehr und wollen eigentlich das ERTE aufgrund häherer Gewalt beantragen, allerdings sind Wäschereien derzeit dazu verpflichtet offen zu lassen (Hygienegründe). Oder Sie beantragen ein ERTE aufgrund von Produktionsmangel.

An einem normalen Tag gehen durch die Wäscherei El Romeral rund 14 Tonnen Wäsche, seit Sonntag steht hier alles still. Manche Mitarbeiter sind im Urlaub und die anderen sitzen so zu Hause und warten auf Anweisungen.

Durch den Wegbruch der Hotels haben die Wäschereien effektiv keine Kunden mehr, der Staat unterstützt diese Branche derzeit nicht, im Gegenteil, er verpflichtet die Wäschereibetriebe den Betrieb aufrechtzuerhalten oder ein ERTE zu beantragen, welches den Wäschereien nicht weiterhelfen wird. Denn im Fall eines Antrages wegen Produktionsmangel, muss das Unternehmen die Sozialabgaben der Mitarbeiter selbst weiter bezahle, im Fall von höherer Gewalt nicht.

Nun haben sich die Wäschereien zusammengeschlossen und wollen unter dem Namen Lavanderías Unidas de Canarias entsprechenden Druck aufbauen.

Die Inhaberin der Wäscherei El Romeral, Yukonda Esparragoza Jiménez sagte, dass man „nicht geschlossen habe, weil man nicht in der Lage ist den Betrieb aufrechtzuerhalten, im Gegenteil, dies ist problemlos möglich, da in der Wäscherei ohnehin strenge Hygienevorschriften gelten. Aber die Schließung basiert auf einem Problem, das außerhalb der Kontrolle der Wäschereien liegt“. Damit sei der Grund der höheren Gewalt eigentlich gerechtfertigt.

Viele Wäschereien werden in die Insolvenz gehen müssen, sollte der Staat diese Regelung der höheren Gewalt nicht für Wäschereien zulassen. Dies wiederum hätte auch schwerwiegende Folgen für den „Neustart“ des Tourismus auf den Kanarischen Inseln, denn ohne Wäschereien keine saubere Wäsche für Hotels.

In dem Zusammenschluss der Wäschereien sind bisher 23 Betriebe auf den Kanaren eingebunden, dort werden 300 Mitarbeiter beschäftigt und täglich 420 Tonnen Hotelwäsche verarbeitet. Kunden wie RIU und Dunas Resorts zählen beispielsweise dazu, Esparragoza fragt sich, „wer soll diese Wäsche waschen, wenn wir alle insolvent gehen“? Eine gute Frage, aber der Staat hat ja auf vieles derzeit keine Antwort. – TF

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